Entwicklungsministerin fordert Aufholjagd bei Hungerbekämpfung

Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat sich optimistisch geäußert, dass der Hunger weltweit bekämpft werden kann. Das Ziel der Vereinten Nationen, Unterernährung bis zum Jahr 2030 zu besiegen, sei realistisch. Nötig sei aber „eine deutliche Aufholjagd“, sagte sie anlässlich des Welternäherungstages am Mittwoch im RBB-Inforadio.

Der SPD-Politikerin zufolge wurde es schon einmal geschafft, den Hunger zurückzudrängen. Aufgrund von Kriegen, Naturkatastrophen, Klimaveränderungen und vor allem wegen der Corona-Pandemie habe es jedoch herbe Rückschläge gegeben.

Entscheidend sei dabei, die Rolle der Frauen weltweit zu stärken. In den meisten Gesellschaften seien die Frauen für die Ernährung zuständig. „Wenn sie das Land, das sie bearbeiten, auch besitzen dürfen und mehr Mitspracherechte haben, dann verändert sich die Ernährungssituation der gesamten Gesellschaft“ betonte Schulze.

Als positives Beispiel bei der Hungerbekämpfung nannte sie Brasilien. Das Land habe den Hunger „sehr stark zurückgedrängt“. Gründe für die Erfolge seien Maßnahmen gegen die sozialen Ungleichheiten und „dass sie Frauen stärker nach vorne gebracht haben“.

Schulze verwies auch auf einen Erfolg deutscher Entwicklungsarbeit in Nigeria. Dort sei mithilfe des Welternährungsprogramms in vielen Dörfern die Wassersituation verbessert worden.

Der Welternährungstag erinnert seit 1979 jährlich am 16. Oktober an Millionen Menschen, die weltweit hungern. Nach Angaben des Bundesentwicklungsministeriums sind derzeit rund 733 Millionen Menschen von Hunger betroffen.