Emeritierter Erzbischof Schick warnt vor Kriegsrhetorik

Der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick hat das Aufkommen öffentlicher Kriegsrhetorik kritisiert. In einem Wallfahrtsgottesdienst im hessischen Bimbach wandte sich Schick am Dienstagabend gegen die Aussage, Deutschland müsse wieder „kriegstüchtig“ werden. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte mit diesen Worten am Sonntag im ZDF für mehr Wehrhaftigkeit in Deutschland geworben.

Ohne auf Pistorius konkret einzugehen, sagte der Erzbischof: „Christen werden nicht kriegstüchtig, sondern sind friedenssüchtig.“ Das bedeute, dass sich Christen nach Frieden sehnten, das bekundeten und sich in Wort und Tat dafür einsetzten. „Wir befinden uns derzeit in einer äußerst schwierigen und gefährlichen Zeit, in der der Friede immer mehr dem Krieg weicht – in der Ukraine, in Israel und Palästina, in Syrien und im Sudan“, sagte Schick.

Diese Kriege brächten die halbe Welt in Aufruhr, fügte er hinzu. Jesus habe den Menschen aufgetragen, dem Frieden nachzujagen. „Der Friede beginnt in der Familie, in der Nachbarschaft und an den Arbeitsplätzen. So breitet er sich aus in den Städten und Dörfern, auf die Staaten und die internationale Gemeinschaft.“ Liebe zu den Mitmenschen überwinde Feindschaft, Terror und Krieg.