“Ellbogen” gewinnt Debüt-Filmpreis des Frauen Film Fests IFFF

Der Film „Ellbogen“ von Asli Özarslan hat den mit 10.000 Euro dotierten Debüt-Spielfilmpreis des Internationalen Frauen Film Fests Dortmund+Köln (IFFF) gewonnen. „Wir zeichnen einen Film aus, der die Teenagerzeit junger Frauen feiert und zugleich ein erschütterndes Porträt systemischer Intoleranz zeichnet“, begründete die Jury die Verleihung am Sonntagabend in Köln. Der Film erzählt die Geschichte der 17-jährigen Berlinerin Hazal, deren Leben von Ausgrenzungserfahrungen in der deutschen Mehrheitsgesellschaft geprägt ist. Für die Protagonistin sei Frauenfreundschaft eine Überlebensstrategie, hieß es. „Dieser Film hat eine Energie von großer Dringlichkeit und erstaunlicher Authentizität.“

Die Botschaft des Films sei zeitgemäß, spiegele die Situation der Frauen von heute wider und fordere dazu auf, dafür zu sorgen, dass es den Frauen von morgen besser geht, erklärte die Jury. Erstmals gewann nach Angaben der Veranstalter mit „Ellbogen“ eine deutsche Produktion den Wettbewerb. Der Film soll im Herbst in die Kinos kommen. Insgesamt hatten acht internationale Produktionen um den Preis für die beste Regie eines Debüt-Spielfilms konkurriert.

Im Filmforum NRW wurden fünf weitere Auszeichnungen verliehen. Der undotierte Preis für den besten Kurzfilm für Kinder erhielt „Kugelfisch“ von Julia Ocker, der mit 1.000 Euro dotierte Preis der Kunsthochschule für Medien Köln für herausragende künstlerische Leitung ging an Laura Engel für „Mascha“. Im nationalen Wettbewerb für Bildgestalterinnen wurden in den mit jeweils 2.500 Euro dotierten Kategorien Spielfilm und Dokumentarfilm Caroline Spreitzenbart für den hybriden Dokumentarfilm „Life is not a competition, but I’m winning“ und Greta Isabella Conte für den Spielfilm „Die feige Schönheit“ geehrt. Außerdem sollte am Abend der mit 1.000 Euro dotierte Publikumspreis vergeben werden.

Festivalleiterin Maxa Zoller zog eine zufriedene Bilanz: Es seien Rekorde gebrochen und neue Wege eröffnet worden. So habe es die Rekordzahl von mehr als 500 Akkreditierungen aus Filmbranche, Medien und Hochschulen gegeben.

Seit Dienstag standen bei der 41. Ausgabe des Festivals seit Dienstag 95 Filme aus 40 Ländern auf dem Programm. Spielorte waren das Filmforum NRW, das Filmhaus Köln, der Filmpalast, die Aula der Kunsthochschule für Medien Köln und das Odeon Kino. In Dortmund, wo im kommenden Jahr das Hauptprogramm stattfindet, wurde ein Auswahlprogramm in der Schauburg gezeigt. Das IFFF Dortmund+Köln ist nach eigenen Angaben Deutschlands größtes Forum für Frauen in der Filmbranche. Ziel des Festivals ist, den Einfluss von Frauen in allen Bereichen der Kinoindustrie zu stärken.