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Elisabeth-Selbert-Preis für Verein “Frauen streiten für ihr Recht”

Das Land Hessen hat den Frankfurter Verein „Frauen streiten für ihr Recht“ und die vom Verein herausgegebene Rechtszeitschrift „Streit“ mit dem Elisabeth-Selbert-Preis ausgezeichnet. Durch die effektive Vernetzung feministischer Juristinnen untereinander sei die Rechtspraxis in Deutschland nachhaltig verändert worden, sagte Sozialministerin Heike Hofmann (SPD) bei der Preisverleihung am Mittwochabend in Wiesbaden. Damit stehe die Arbeit von Verein und Zeitschrift für die Rechte der Frauen in direkter Tradition des Engagements von Elisabeth Selbert. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Verein und Zeitschrift arbeiten den Angaben zufolge seit der Gründung 1983 als autonomes feministisches Projekt, das auf dem Engagement immer neuer Generationen von Juristinnen basiere. Die Fachpublikation „Streit“ setze Impulse in Fragen der Rechtspolitik, der Gesetzgebung und Rechtssprechung, „und sie verfolgt bis heute das vorrangige Ziel, die Rechte von Frauen und deren Durchsetzung in allen Bereichen zu verbessern“. Damit sorge der Verein seit Jahrzehnten dafür, „dass sich Elisabeth Selberts Gleichberechtigungsartikel auch in den vielfältigen Facetten der Rechtspraxis wirksam niederschlägt“, so Hofmann weiter.

Der Elisabeth-Selbert-Preis wird von der Hessischen Landesregierung seit 1983 alle zwei Jahre an Menschen oder Einrichtungen verliehen, die sich „in hervorragender Weise und mit gestalterischer Kraft für die Verwirklichung der Chancengleichheit der Geschlechter in der Gesellschaft eingesetzt haben“. Er ist nach der Juristin und Politikerin Elisabeth Selbert (1896-1986) aus Kassel benannt, die 1949 bei den Verhandlungen über das Grundgesetz im Parlamentarischen Rat den Grundsatz „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ durchsetzte.