Elf Überlebende bei Gedenkfeiern zu KZ-Befreiungen

Zum diesjährigen Gedenken an die Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora am 14. und 15. April werden insgesamt elf Überlebende erwartet. Neun ehemalige Opfer folgten der Einladung in die Gedenkstätte nach Weimar, zwei Zusagen lägen für die KZ-Gedenkstätte bei Nordhausen vor, teilte die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora am Freitag in Weimar mit. Die Gäste kämen aus Belarus, Deutschland, Frankreich, Israel, Polen, Rumänien und den USA.

Das Veranstaltungsprogramm widme sich in diesem Jahr vor allem der Zwangsarbeit im Nationalsozialismus. Es umfasse Ausstellungen, Rundgänge, Buchvorstellungen und Matineen. In beiden Gedenkstätten werde es 14. April in Buchenwald und am 15. April in Mittelbau-Dora zentrale Gedenkfeiern mit Kranzniederlegungen geben.

Der Direktor der Stiftung, Jens-Christian Wagner, sagte, die Zwangsarbeit verweise wie kein anderes Verbrechen des Nationalsozialismus auf die Funktionsweise der NS-Gesellschaft als einer radikal rassistisch strukturierten Gesellschaft. Einerseits habe sie den deutschen „Volksgenossen“ Integrationsangebote gemacht, andererseits habe sie auf Verfolgung, Ausgrenzung und Mord der „Gemeinschaftsfremden“ gebaut.

Die Zwangsarbeit habe das nationalsozialistische System stabilisiert. „Mit unseren Veranstaltungen zum 79. Jahrestag wollen wir heutiger Hetze und Fälschung der Geschichte eine wissenschaftlich fundierte und mit einem klaren ethischen Kompass versehene Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und Gegenwart entgegensetzen“, sagte Wagner.