Eizellspende

Unter einer Eizellspende versteht man ein reproduktionsmedizinisches Verfahren zur Erfüllung des Kinderwunsches bei ungewollter Kinderlosigkeit. Dabei werden einer Spenderin Eizellen entnommen, die dann außerhalb des Körpers im Reagenzglas befruchtet und einer anderen Frau eingepflanzt werden. Die zur Befruchtung verwendeten Spermien stammen dabei in der Regel vom Partner der Eizellempfängerin.

Den Empfang einer fremden Eizelle erwägen vor allem Frauen im fortgeschrittenen Alter, Frauen mit einer verfrühten Menopause oder Frauen, die sich aufgrund einer Krebserkrankung einer Chemotherapie unterziehen mussten. In ihren Eierstöcken entstehen keine befruchtungsfähigen Eizellen. Die Eizellspende wird auch im Rahmen einer Leihmutterschaft durchgeführt, bei der eine andere Frau das Kind austrägt als diejenige, die nach der Geburt für das Kind sorgen soll.

Nach dem Embryonenschutzgesetz ist in Deutschland die Eizellspende – anders als die Samenspende – verboten. Damit soll das Kindeswohl geschützt und eine gespaltene Mutterschaft verhindert werden: zwischen der Spenderin, die die genetische Mutter des Kindes ist, und der Frau, die das Kind austrägt und die rechtliche Mutter ist. Bestraft werden allerdings nicht die Spenderin oder Empfängerin, sondern die Personen, die die Übertragung durchführen.

Das Verbot der Eizellspende führt offenbar dazu, dass sich betroffene Paare Hilfe im Ausland suchen. Geschätzt wird, dass etwa 1.000 bis 3.000 Frauen pro Jahr dazu ins Ausland ausweichen. Wissenschaftler der Deutschen Akademie der Wissenschaft Leopoldina und der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften haben sich 2019 für eine Zulassung der Eizellspende in Deutschland ausgesprochen. Das gilt auch für die Bundesärztekammer. Auch eine von der Bundesregierung eingesetzte Expertenkommission sprach sich für eine Legalisierung aus.

Kritiker verweisen darauf, dass bei einer Eizellspende gesundheitliche Risiken bestehen: Wird mehr als eine befruchtete Eizelle übertragen, geht die Frau ein erhebliches Risiko für eine Mehrlingsschwangerschaft ein, die sowohl für sie als auch die Kinder mit zahlreichen Gefahren verbunden ist. Auch die Spenderin geht medizinische Risiken ein. Sie muss sich einer Hormonstimulation unterziehen, die körperlich und seelisch sehr belasten kann.

Problematisch ist auch, dass es unter Umständen nicht möglich ist, das Recht des Kindes auf Kenntnis seiner genetischen Abstammung zu wahren. In einigen Ländern bleiben die Eizellspenderinnen aufgrund gesetzlicher Vorgaben anonym.