Einweihung neuer Synagoge in Magdeburg: Dritte in Sachsen-Anhalt

Magdeburgs neue Synagoge wird am Sonntag eingeweiht. Zur Eröffnung des dritten jüdischen Gotteshauses in Sachsen-Anhalt werden rund 100 Gäste erwartet, darunter Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) und der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. Bereits an diesem Freitag bringt Landesrabbiner Daniel Fabian in einer feierlichen Zeremonie eine Thorarolle in das jüdische Gotteshaus, wie die Synagogen-Gemeinde ankündigte. Geplant ist ein Gedenkzug vom Denkmal für die Alte Synagoge, die bei den Novemberpogromen der Nationalsozialisten von 1938 zerstört wurde, zum Neubau in der Innenstadt.

Insgesamt kostete der Magdeburger Neubau den Angaben zufolge 7,6 Millionen Euro. Außer in Bau und Ausstattung wurde auch viel in Sicherheitsmaßnahmen investiert, insgesamt 2,8 Millionen Euro. Das Grundstück hatte die Stadt der jüdischen Gemeinde geschenkt. Der symbolische erste Spatenstich für den Bau erfolgte im Mai 2022.

Zum Neubau gehören ein Synagogenraum mit Thoraschrein und Lesepult, ein Foyer mit einem Bereich für die rituelle Handwaschung, Büroräume, einen Kidduschraum zum Essen und Feiern sowie ein rituelles Tauchbecken, die Mikwe. An der Außenfassade steht auf Hebräisch: „Denn mein Haus soll ein Gebetshaus für alle Völker genannt werden“.

In Sachsen-Anhalt zählt die Jüdische Landesgemeinde derzeit mehr als 1.300 Mitglieder. Bisher hatte sie nur eine Synagoge, in Halle, auf die 2019 während des jüdischen Feiertags Jom Kippur ein rechtsterroristischer Anschlag verübt wurde, bei dem zwei Menschen starben. Seit vergangenem Oktober gibt es in Dessau ein weiteres jüdisches Gotteshaus, den ersten Synagogen-Neubau in Sachsen-Anhalt seit der Wiedervereinigung. Er wurde unter großen Sicherheitsvorkehrungen eingeweiht.