„Eine runde Sache?“ – Bamberger Schau zur Christbaumkugel

Das Historische Museum Bamberg befasst sich in einer neuen Sonderausstellung mit dem Ursprung der Christbaumkugel. Die bereits eröffnete Schau „Eine runde Sache?“ läuft bis 28. Januar 2024. Sie beschäftigt sich laut Ankündigung vom Donnerstag mit jener Legende, nach der der Beginn des Weihnachtskugel-Brauches auf die Idee eines armen Glasbläsers zurückgeht, der im 19. Jahrhundert in Lauscha im Thüringer Wald lebte. Dieser habe sich keine teuren Walnüsse oder Äpfel als Christbaum-Schmuck leisten können und daher bunte Glaskugeln geblasen.

„Im 19. Jahrhundert wurde das amerikanische Kaufhaus Woolworth auf den handgefertigten, mundgeblasenen, gläsernen Christbaumschmuck aufmerksam, importierte ihn in die USA und machte ihn so bekannt“, informiert das Museum. Die Ausstellung präsentiert demnach den Christbaumschmuck als wertvolle kulturhistorische Quelle und bietet neben kunsthandwerklichen Betrachtungen einen Einblick in die lokale und transnationale Geschichte. „Am Beispiel des gläsernen Weihnachtsschmucks wird die Transformation der vielleicht bekanntesten und beliebtesten Festkultur der Welt und damit ihr unaufhaltsamer kultureller Wandel dargestellt“, heißt es.

Seit 2021 gehört der Christbaumschmuck aus Lauscha zum immateriellen Unesco-Kulturerbe. Die dortige Glashütte ist ein Zentrum des Glasbläserhandwerks und der Glaskunst. Bamberg ist mit Lauscha über die Metropolregion Nürnberg verbunden, zu der beide Städte zählen.