Eine Orientierungshilfe für alle

Seit einem Jahr ist Pastor Leif Mennrich „Referent für Christliches Profil“ beim Kirchenkreis Nordfriesland. Er gibt Diakonie-Mitarbeitern Orientierung in Form von mehrtägigen Kursen.

Leif Mennrich
Leif MennrichSonja Wenzel

Breklum. „Viele kirchlich Mitarbeitende in der Diakonie und in den Kindertagesstätten bringen nicht mehr den entsprechenden Hintergrund mit und sind auch keine Kirchenmitglieder mehr“, sagt Pastor Leif Mennrich. Eine der Hauptaufgaben des 47-jährigen Theologen ist daher die Stärkung des „Christlichen Profils“ in den diakonischen Werken und Kindertagesstätten des Kirchenkreises Nordfriesland. Dies geschieht durch mehrtägige Profilkurse für neue Mitarbeiter.

„Die Kirche besteht aus Diensten und Werken, und alle, die in kirchlichen Einrichtungen arbeiten, sind ein Teil von ihr. Jeder und jede hat die Chance auf Mitarbeit und darauf, in die Aufgaben hineinzuwachsen. Dabei gibt das ,Christliche Profil‘ allen Mitarbeitenden eine Orientierungshilfe“, so Mennrich. In den Profilkursen wird beispielsweise behandelt, wie Jesus gelebt und gehandelt hat, wo und wie man ihm heute folgen kann, ohne dabei bestimmte Lehren einfach nur zu übernehmen.
Kirche eigenständig weiterentwickeln.

Gemeinsam unterwegs

Es gehe vielmehr darum, die Grundlagen christlicher Werte nahezubringen und das ganzheitlich-christliche Menschenbild, das sich die diakonischen Einrichtungen auf die Fahnen geschrieben haben, zu vermitteln, so Mennrich. Das Zauberwort laute „mitdenken“ – das bedeute auch, die Bereitschaft mitzubringen, die Kirche eigenständig mitzugestalten und weiterzuentwickeln. „Bei den Kursen bekommen die Mitarbeitenden eine Art Werkzeugkasten an die Hand, aus dem sie sich das Passende aussuchen können.“

Leif Mennrich ist gebürtiger Niedersachse und studierte Theologie in Göttingen, zusätzlich in Jerusalem und Heidelberg noch Judaistik. Er leitete drei Jahre lang die deutschsprachige evangelische Auslandsgemeinde in Lissabon. Seit einem Jahr ist er nun für den Kirchenkreis Nordfriesland tätig und hat sien Büro im Christian-Jensen-Kolleg in Breklum. „Es ist nichts Langweiliges, nichts stereotyp Abspulendes. Wir sind gemeinsam unterwegs – das führt dazu, dass es mir in meinen Aufgaben gut geht.“ Dies alles beinhalte eine große Freiheit. Dies führe dazu, dass die Aufgaben auf eine ganz spezielle Art und Weise „leicht“ würden.

Alles rund um die Kirche

In den Profilkursen werden alle Themen „rund um die Kirche“ angesprochen, es geht um die Geschichte und die heutige Struktur der Kirche sowie um die Entstehung der Arbeit in Kindertagesstätten, um Grundlagen und Werte, um die Bedeutung der Feiertage und um kirchliche Leitbilder. Daneben wird den Inhalten von Begriffen wie Freiheit, Vergebung und Gleichheit nachgespürt. „Dabei kann sich herausstellen, dass es durchaus eine Herausforderung sein kann, qua Amt eine mit guten Argumenten untermauerte, aber unbequeme Entscheidung treffen zu müssen und dennoch als Mensch auf Augenhöhe mit dem Umfeld zu bleiben. Oder dass es ein Recht auf Fehler gibt, aber auch den Anspruch, das Problem nach Klärung zu vergessen.“ Doch wie ein roter Faden zieht sich nach Mennrichs Auffassung „das Fühlen und Schmecken“ der Nächstenliebe durch die diakonische Arbeit: „Sie gehört zu jedem christlichen Haus und kann erwartet werden.“

Neben den Profilkursen organisiert Mennrich Fortbildungen für Haupt- und Ehrenamtliche, fungiert als Mediator in schwierigen Situationen und steht für Supervision, Beratungen und Gespräche zur Verfügung. Das „Einzugsgebiet“ sind die Diakonischen Werke in Husum und Südtondern, die Pflegediakonie Nordfriesland, die „Husumer Horizonte – Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen“ sowie Kindertagesstätten.