„Eine andere Welt ist möglich“ – Weltsozialforum in Nepal

Unter dem Motto „Eine andere Welt ist möglich“ hat am Donnerstag in Nepal das Weltsozialforum (WSF) begonnen. 30.000 Teilnehmer aus 1.200 sozialen Bewegungen und 100 Ländern sprechen in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu bis Montag über Themen wie Menschenrechte, Klimagerechtigkeit, Ernährung und Demokratisierung. „Tatsächlich steht die Menschheit am Rande vielschichtiger Katastrophen, die zur Zerstörung ihres eigenen Überlebens führen“, heißt es auf der Webseite des WSF, das zum ersten Mal seit 20 Jahren wieder in Asien stattfindet. Angesichts einer realen und drängenden Bedrohung müssten die Ideale einer neuen Weltordnung, die auf Nachhaltigkeit, Würde, Koexistenz, Gleichheit und Gerechtigkeit beruhe, verwirklicht werden.

Unter den teilnehmenden Organisationen ist auch das katholische Hilfswerk Caritas Nepal. „Wir sind in Zusammenarbeit mit dem Indian Social Institute aus Bangalore und dem Forum for Religious Justice and Peace Mitorganisatoren der Veranstaltung „Sichere und würdige Migration“, sagte Caritas-Koordinatorin Sylvia Rai der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Die evangelische deutsche Hilfsorganisation Brot für die Welt will beim WSF Erfahrungen im Kampf gegen Hunger auswerten. Zudem will sie die Beteiligung kleinbäuerlicher Produzenten auf Grundlage der von der Welternährungsorganisation verabschiedeten „Leitlinien zum Menschenrecht auf angemessene Ernährung“ analysieren. „Nachdem Nepal das ‚Recht auf Nahrung‘ in seine neue Verfassung aufgenommen hat, wurden zwischen Regierung und Zivilgesellschaft viele Vorhaben unternommen, damit sich die Ernährungssituation dauerhaft verbessert“, so Francisco Mari, Experte für Welternährung bei Brot für die Welt. „Wir und unsere Partner wollen von diesen Erfahrungen lernen, damit wir dem Ziel, den Hunger bis 2030 zu besiegen, endlich näher kommen.“

Ursprünglich sollte das WSF wie 2004 in Indien stattfinden. Aber die zunehmenden Auflagen für die Arbeit von Nichtregierungsorganisationen in dem Land erschwerten die Organisation, weshalb das benachbarte Nepal nun Austragungsort ist. „Das Land hat in den vergangenen Jahren große demokratische Fortschritte gemacht“, so Mari.

Das Weltsozialforum wurde 2001 als Gegenveranstaltung zu den Gipfeln der Welthandelsorganisation, dem Weltwirtschaftsforum in Davos und den Weltwirtschaftsgipfeln der G8-Staaten ins Leben gerufen. Brot für die Welt ist Gründungsmitglied des Weltsozialforums.