Ein wunderbares Zeichen

Mit dem „Tag der Niedersachsen“ feiert das Land alle zwei Jahre seine Kultur, Geschichte und Vielfalt. Erstmals sind die Kirchen und Religionsgemeinschaften mit einem gemeinsamen Programm beteiligt.

Unter dem Motto „Mehr Himmel auf Erden“ präsentieren sich Kirchen und Religionsgemeinschaften.
Unter dem Motto „Mehr Himmel auf Erden“ präsentieren sich Kirchen und Religionsgemeinschaften.epd/Jens Schulze

Hannover. Als „wunderbares Zeichen“ sieht es der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit, dass Kirchen und Religionsgemeinschaften beim „Tag der Niedersachsen“ erstmals gemeinsam auftreten. Und damit für alle sichtbar zusammen Verantwortung für die drängenden Probleme übernehmen. „Frieden, Gerechtigkeit und der Einsatz gegen den Klima­wandel sind Themen, die wir noch viel stärker als bisher gemeinsam angehen müssen“, betonte der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.

Interkulturelle Begegnung auf der „Meile der Kirchen und Religionsgemeinschaften“

Vor allem in den 21 Pagoden, Jurten und Bauwagen auf der „Meile der Kirchen und Religionsgemeinschaften“ soll die gemeinsame Verantwortung Gestalt gewinnen. Unter dem Motto „Mehr Himmel auf Erden“ stellen sich hier Christen und Muslime, Juden und Jesiden vor und laden zu Begegnung und Gespräch ein. Beteiligt sind auch die Diakonie und „Brot für die Welt“, ebenso präsentieren sich der Stadtkirchenverband Hannover und das Haus der Religionen in Hannover. „Viele Teilnehmende beschäftigen sich mit dem Thema Frieden“, sagt Pastorin Sybille Fritsch-Oppermann, die aufseiten der Konföderation für die Organisation verantwortlich ist.

Erst vor zwei Monaten fiel überhaupt die Entscheidung, den „Tag der Niedersachsen“ in Hannover zu veranstalten. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir so viele Teilnehmende gewinnen konnten.“ Dabei gehe die Premiere bei der Zusammenarbeit von Kirchen und Religionsgemeinschaften auf den Wunsch des Landes zurück, sagt Fritsch-Oppermann. Die Frage des inter­kulturellen Diskurses werde immer bedeutsamer.

Lebendige Jukebox und mobiles Quiz

Das Open-Air-Programm auf der „Meile“ nördlich des Maschsees verspricht bunt zu werden. Von der „lebendigen Jukebox“ über die mobile Aktion „Reli-to-go – mobiles Quiz für Groß und Klein“ bis zu Musik- und anderen Kulturangeboten reichen die Aktionen. Abends sollen Friedensgebete stattfinden.

Ein gemeinsames Programm mit Antenne Niedersachsen ist auf einer Bühne am Maschsee geplant. Am Samstag lädt der Gospelchor Hannover dort zum Hören und Mitsingen bekannter Spirituals, Gospels und Popsongs ein. Am Abend ist ein Konzert des belgischen Künstlers Milow geplant. Am Sonntag um 10 Uhr feiern Bischof Heiner Wilmer und Landesbischof Ralf Meister mit Jugendlichen aus China, der Ukraine und Deutschland Gottesdienst. Die Jugendlichen erzählen von ihrem Engagement für andere und gehen mit den Bischöfen auf die Suche nach dem, was über Länder- und Religionsgrenzen hinweg verbindet. Auch beim Festumzug am Sonntag sind die Kirchen und Religionsgemeinschaften mit von der Partie: Sie verteilen Segensbänder.

Für Pastorin Fritsch-Oppermann könnte die interreligiöse Zusammenarbeit beim „Tag der Niedersachsen“ ein Vorgeschmack auf die Kirchentage sein, an denen künftig ebenfalls Religionsgemeinschaften beteiligt sein sollen. Es gehe um Sinnfragen und Sehnsüchte, die alle Menschen betreffen. „Gemeinsam über Ängste und Verunsicherungen zu stöhnen, wäre ein Anfang.“ Weitere Informationen zu den Angeboten auf dem „Tag der Niedersachsen“ sind auf www.tdn-kirche.de zu finden.