Ein warmes Bett für die kalte Nacht

Wenn die Temperaturen fallen, wird die Not für die Obdachlosen größer. Deshalb startet die Stadt Hamburg wieder ihr Winternotprogramm mit mehr als 1000 Betten.

Beim Winternotprogramm herrscht immer großer Andrang (Archivbild)
Beim Winternotprogramm herrscht immer großer Andrang (Archivbild)Mauricio Bustamante / epd

Hamburg. Hamburg startet zum 1. November sein Winternotprogramm für obdachlose Menschen mit 1.030 zusätzlichen Übernachtungsplätzen. Das Programm soll bis Ende März 2022 laufen, wie die Sozialbehörde ankündigt. Die Schlafplätze stehen von 17 bis 9.30 Uhr zur Verfügung, die Tagesaufenthaltsstätten sind von 9.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Die Unterkünfte können mit einem kostenfreien Busshuttle erreicht werden. Die Stadt rechnet mit Kosten von rund 13,3 Millionen Euro.

Angeboten werden 400 Plätze in der Friesenstraße (Hammerbrook), 300 Plätze an einem neuen Standort in der Halskestraße (Billbrook) und rund 100 Plätze in Containern bei Kirchen und Hochschulen. Ein zusätzlicher Standort mit bis zu 224 Plätzen in der Schmiedekoppel (Niendorf) soll bei hoher Auslastung eine pandemiegerechte, lockere Belegung ermöglichen. Die Konzert- und Veranstaltungslocation „Markthalle“ in der Nähe des Hauptbahnhofs wird auch in diesem Winter zur Tagesaufenthaltsstätte, in der Beratungen und warme Mahlzeiten angeboten werden.

Barrierefreier Standort

Die Übernachtung im Winternotprogramm erfolgt nach Angaben der Sozialbehörde üblicherweise in Zwei- und Dreibettzimmern. Gesundheitlich eingeschränkte oder psychisch beeinträchtigte Menschen können in einem Einzelzimmer untergebracht werden. Dafür werden mindestens 60 Plätze an einem zentralen Standort und 20 Plätze in dezentralen Container-Standorten vorgehalten. Ein Standort ist zudem barrierefrei eingerichtet.

Essen im Angebot

Parallel dazu stehen die ganzjährigen Notübernachtungen weiterhin offen: Die Übernachtungsstätte Pik As in der Neustadt verfügt über 330 Plätze, die Notübernachtungsstätte für Frauen in der Hinrichsenstraße (Hohenfelde) hat bis zu 60 Plätze.

Nach Angaben der Sozialbehörde stehen vor Ort Handtücher, Hygieneartikel, abschließbare Schränke und Waschmaschinen bereit. Übernachtende können jeden Abend den selben Schlafplatz nutzen. Abends bietet ein Cateringdienst warmes Essen an. Für ausländische Obdachlose stehen mehrsprachige Mitarbeitende bereit. Der Corona-Schutz sei durch eine lockere Belegung, Schnelltests und angemessene Abstände gewährleistet, hieß es. (epd)