Ein stiller Kamerad

Der Hund Ludwig-Lorenz begleitet Militärpfarrer Hans-Günter Breuer auf Schritt und Tritt. Hier erzählt das Herrchen.

Hans-Günter Breuer mit seiner Bordeaux-Dogge Ludwig-Lorenz
Hans-Günter Breuer mit seiner Bordeaux-Dogge Ludwig-LorenzPrivat

Bückeburg. Meine Lücken im Alltag sind knapp, aber es gibt sie! Mittlerweile ist mir die Mittagspause heilig. Denn dann gehe ich mit meinem Kasernenhund Ludwig-Lorenz, einem zwei Jahre alten Bordeaux-Doggen-Rüden, eine dreiviertel Stunde im Schlosspark zu Bückeburg oder am Mausoleum spazieren. Und wir genießen es beide.
Auch Arbeit gibt es für uns beide genug. Vielleicht mag man schmunzeln, aber ich habe eine interessante Entdeckung bei diesem Hund gemacht. Kommt ein Soldat in die Seelsorgesprechstunde, ist belastet mit Problemen, schwerwiegend oder weniger schwerwiegend, so hilft Ludwig-Lorenz. Nach dem Motto: „Ich komme zu dir, streichle mich, und du wirst ruhiger und bist viel entspannter beim Gespräch und beim Bearbeiten deiner Probleme.“

Unglaublich, so schließe ich die Lücke meines Alltags, dass ich sehr genau beobachte, wie der Hund im Einzelfall reagiert, auf jeden Fall stets liebevoll und freundlich, dem Menschen zugewandt. Es hilft, ruhiger und gelassener zu werden. Ein „stiller Kamerad“ auf seine Weise – auch für mich.

Lücke im Alltag geschlossen

Es gibt viele Arten, Lücken des Alltags zu schließen: sich um die Familie zu kümmern, in Ruhe zu essen, Sport zu treiben, zu meditieren – unendlich könnte jeder nach seinem Geschmack diese Kette fortsetzen, womit er „seine“ Lücke im Alltag schließt oder gern schließen würde. Für mich ist es dieser Hund, der mich „runterfahren“ und dem Stress des Alltags entkommen lässt.

Ludwig-Lorenz begleitet mich auch zu Tagesseminaren. Wenn er alle begrüßt hat, legt er sich hin. Nachdem ich begonnen habe, dauert es nicht lang und Ludwig-Lorenz schnarcht vor sich hin. Im Plenum wird gelacht: „Schauen sie mal, Herr Pfarrer, wie spannend sie sind, Ludwig-Lorenz schnarcht …“ Ich lache mit!