Von Norbert von Fransecky
Zwölf Jahre währte das Tausendjährige Reich des Nationalsozialismus. Von 1932 bis 1946 war Heinrich Vogel Pfarrer in Dobbrikow (heute Kirchenkreis Zossen-Fläming), sodass er die kleine Dorfgemeinde durch die gesamte Nazi-Zeit begleitet hat. Dabei baute er eine Beziehung zu den Menschen auf, die ein Leben lang nicht abriss. Am 21. Juni wird im ehemaligen Pfarrhaus ein Gedenkort für den streitbaren Theologen, der nicht nur dem Nazi-Regime kritisch gegenüberstand, eröffnet.
Vogel war Mitbegründer des Pfarrernotbundes und gehörte dem konsequenteren Flügel der Bekennenden Kirche (BK) an. Als einer der ersten unterstützte er Karl Barths Position, dass sich die Deutsche Evangelische Kirche von der Kirche Jesu Christi getrennt habe und so die BK zur einzigen legitimen deutschen Kirche geworden sei. Wie Dietrich Bonhoeffer gelang es auch ihm nicht, die BK zu deutlichen Worten gegen die Judenverfolgung zu bewegen. Als Pfarrer in Dobbrikow war er gleichzeitig Dozent und von 1937 bis 1941 Leiter der illegalen Kirchlichen Hochschule, die Pfarrer für eine nichtnationalsozialistische Kirche ausbildete. (…)
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