Ein ganz besonderer Ort

Unter dem Motto „Moin Welt!“ werden Pfingsten am Hamburger Elbstrand rund 500 Babys, Kinder, Jugendliche und Erwachsene getauft.

Direkt am Wasser soll in Osnabrück getauft werden (Symbolbild)
Direkt am Wasser soll in Osnabrück getauft werden (Symbolbild)Stephan Wallocha / epd

Hamburg. Die Planungen sind weitgehend abgeschlossen. Jetzt hoffen die beiden Hamburger Kirchenkreise nur noch auf gutes Wetter. „Wir haben keinen Plan B“, betont Mitorganisatorin Brigitte Könemann vom Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein. „Wir taufen auch in Gummistiefeln und Friesennerz“, ergänzt ihre Kollegin Beate Timann vom Kirchenkreis Hamburg-Ost.

Es soll das größte Tauffest in der Geschichte der evangelischen Kirche in Deutschland werden: Gefeiert wird am Rissener Ufer hinter Blankenese, und getauft wird wahlweise mit Leitungswasser an Land oder direkt im Elbstrom. Beteiligt sind 65 Gemeinden der beiden Kirchenkreise. Mit dabei sind nicht nur die benachbarten Gemeinden aus dem Bezirk Altona, sondern auch Vorortgemeinden wie Altengamme, Ahrensburg und Pinneberg. Die Eltern haben sich bei ihren jeweiligen Ortsgemeinden angemeldet. 90 Pastorinnen und Pastoren sind an dem Tauffest beteiligt. Der jüngste Täufling ist noch gar nicht geboren, der älteste Täufling ist schon 45 Jahre alt. Weitere Anmeldungen sind nicht mehr möglich.

Tauffest ist eine logistische Meisterleistung

Die Vorbereitungen laufen seit Monaten. Rund 5.000 Gäste werden erwartet. Für den Kfz-Verkehr wird das Gebiet am Rissener Ufer weiträumig gesperrt. Von Blankenese und Wedel gibt es Bus-Shuttles. Von Teufelsbrück schippert eine Barkasse. 500 Bierzeltgarnituren werden aufgestellt, für Gebäck, Getränke und Erdbeeren ist gesorgt. Die Liederzettel sind schon gedruckt.

Weil das Rissener Ufer Naturschutzgebiet ist, gelten hier hohe Umweltauflagen. Konflikte mit den beteiligten Behörden habe es jedoch nicht gegeben, sagt Brigitte Könemann. Die Kirchenkreise selbst hätten ein großes Interesse, ein ökofaires Fest ohne Plastikgeschirr und Papierservietten zu feiern.

Letztes Tauffest haben viele Besucher in guter Erinnerung

Bereits 2011 hatte der Kirchenkreis Hamburg-West ein Tauffest mit 243 Kinder am Elbstrand gefeiert. Gerade rechtzeitig vor dem ersten Kirchenlied hatten sich damals die dunklen Regenwolken verzogen und die Sonne schien. Positiv haben die Beteiligten in Erinnerung, dass auch viele Menschen zum Tauffest gekommen waren, die sich mit der Kirche nicht so eng verbunden fühlen.

Die Elbe sei die „Lebensader“ Hamburgs, betont Propst Karl-Heinrich Melzer. Einen besseren Ort für eine Taufe außerhalb der Gotteshäuser lasse sich nur schwer finden. „Wir gehen raus zu den Menschen und auf öffentliche Plätze“, ergänzt Amtskollegin Ulrike Murmann. Mitorganisatorin Beate Timann: „Wir freuen uns auf eine entspannte Atmosphäre am Strand.“(epd)