Artikel teilen:

Eigenanteil in Thüringens Pflegeheimen unter Bundesschnitt

Wer in Thüringen im Pflegeheim wohnt, muss im ersten Jahr seines Aufenthalts 2.909 Euro monatlich aus eigener Tasche bezahlen. Damit liegt die Eigenbeteiligung noch unter dem Bundesdurchschnitt von 3.108 Euro, wie eine am Dienstag veröffentlichte Datenauswertung des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) zeigt.

Das sei eine deutschlandweite Steigerung um 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, teilte der Verband mit. Im Vorjahr hätten die Eigenanteile durchschnittlich noch bei 2.871 Euro gelegen. Die massiven Preisaufschläge seien auf gestiegene Kosten für Personal und Lebenshaltung zurückzuführen. Die vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner erklärte, die Belastung durch Eigenanteile sei in dieser Größenordnung den Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeheimen nicht mehr zuzumuten.

Der Eigenanteil in Pflegeheimen setzt sich aus Kosten für Unterkunft und Verpflegung, Investitionen sowie dem einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE) zusammen, der vor allem Kosten für das Pflegepersonal umfasst. Für den EEE gibt es abgestufte Zuschüsse, daher sinkt der Eigenanteil mit zunehmender Aufenthaltsdauer. Die Höhe des Eigenanteils variiert zudem je nach Einrichtung.

In anderen Teilen Deutschlands fallen die Kosten unterschiedlich aus. In Brandenburg und Sachsen liegen sie mit 2.875 und 2.857 Euro geringfügig niedriger als in Thüringen. Am teuersten ist den vdek-Daten zufolge das erste Jahr im Pflegeheim in Bremen (3.449 Euro), in Nordrhein-Westfalen (3.427 Euro) und im Saarland (3.403 Euro), am vergleichsweise günstigsten in Sachsen-Anhalt (2.595 Euro).