Eichstätter Benediktinerinnen wählen Übergangsleiterin

Vor zwei Wochen trat die Äbtissin des historisch bedeutenden Frauenklosters Sankt Walburg in Eichstätt zurück. Eine Nachfolgerin gibt es noch nicht. Aber klar ist jetzt, wer ihre Wahl organisieren soll.

 Elisabeth Hartwig (58) ist neue Übergangsleiterin der Benediktinerinnenabtei Sankt Walburg in Eichstätt. Wie das Kloster am Freitag mitteilte, wählten die 21 Mitglieder des Konvents Hartwig zur Interimsoberin. Sie habe nun die Aufgabe, die Wahl einer neuen Oberin vorzubereiten.

Die aus den USA stammende bisherige Äbtissin Hildegard Dubnick hatte am 24. März nach gut fünf Jahren ihr Amt aufgegeben. Kulturelle Unterschiede hätten dafür den Ausschlag gegeben. Nach einer Auszeit in einem anderen Kloster wolle sie noch in diesem Jahr in die Vereinigten Staaten zurückkehren, hieß es.

Schwester Elisabeth Hartwig stammt laut Mitteilung aus Torgau und studierte zunächst in Jena Physik. 1990 trat sie in die Abtei Sankt Walburg ein. Derzeit arbeitet sie als Religionslehrerin an einer Grundschule. Außerdem ist sie für geistliche Begleitung ausgebildet.

Die Benediktinerinnenabtei Sankt Walburg ist in zweifacher Hinsicht historisch bedeutsam. Erstens hütet sie das Grab der heiligen Walburga, der Eichstätter Bistumspatronin (vermutlich 710-779). Zweitens leben an dem Ort seit seiner Gründung im Jahre 1035 ununterbrochen Benediktinerinnen. Diese stete Präsenz hat vor Ort viele Kunstschätze und Archivalien erhalten.