Unternehmen in Baden-Württemberg müssen sich auf deutlich höhere Kosten für das Eichen von Messgeräten einstellen. Eine neue Verordnung des Bundes sieht eine Anhebung der Gebühren um durchschnittlich 25 Prozent vor. Für einzelne Leistungen könnten die Kosten sogar um mehr als 50 Prozent oder bis zu 100 Prozent steigen, teilte das Wirtschaftsministerium in einer am Montag veröffentlichten Antwort auf eine Anfrage der FDP-Landtagsfraktion mit.
Grund für die Erhöhung sind gestiegene Personal- und Sachkosten bei den Eichbehörden der Länder. Die Gebühren sollen die Kosten vollständig decken. In Baden-Württemberg nahm der zuständige Landesbetrieb zuletzt rund 13,4 Millionen Euro pro Jahr an Eichgebühren ein.
# Vom Gewinn- zum Zuschussbetrieb
Der Landesbetrieb Eich- und Beschusswesen konnte in den vergangenen Jahren noch Geld an den Landeshaushalt abführen. Seit 2025 ist dies nicht mehr möglich. Aufgrund gestiegener Kosten benötigt der Betrieb nun selbst Zuschüsse vom Land. Für das Jahr 2025 sind rund 915.000 Euro vorgesehen, für 2026 etwa 980.000 Euro.
Das Wirtschaftsministerium in Stuttgart trägt die neuen Gebühren nach eigenen Angaben mit. Es habe sich in den Verhandlungen dafür eingesetzt, extreme Kostensteigerungen zu begrenzen. Erhöhungen von mehr als 50 Prozent werden nun gedeckelt. Die darüber hinausgehenden Kosten tragen die Länder. Zudem wurden Mengenrabatte gestrichen, von denen bisher vor allem große Unternehmen profitierten. Eine weitere Anpassung der Gebühren ist für die Jahre 2027 bis 2029 geplant. (2796/03.11.2025)