Eichelhäher als fliegende Gärtner

Die Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein setzt beim Waldumbau vom Fichtenforst zum heimischen Laubwald auf die Unterstützung von Eichelhähern. Dafür wurden in einem Wald bei Itzehoe drei offene Holzkästen mit getrockneten Eicheln aufgestellt. „Jetzt muss der Eichelhäher sie nur noch holen und für uns einpflanzen“, sagte Karin Windloff, Maßnahmen-Managerin der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein, einer Tochter der Stiftung Naturschutz.

Ziel ist es, die 200 Hektar große Fichtenmonokultur in einen Laubwald mit vielen Eichen umzugestalten. „Damit es etwas schneller geht, sollen uns Eichelhäher als fliegende Gärtner helfen“, sagte Windloff dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Die Rabenart lebe vor allem im Wald und fresse Bucheckern und Eicheln. Damit ihm sein Lieblingsessen im Winter nicht ausgeht, verstecke der Eichelhäher Eicheln im Waldboden. „Dabei kann ein Eichelhäher bis zu elf Eicheln auf einmal transportieren“, erklärte die Landschaftsökologin. Bis zu zehn würden in seinen Kehlsack passen, eine weitere transportiert er im Schnabel.

Als Wintervorrat trage er so bis zu 3.000 Eicheln zusammen, die er eingräbt. Windloff: „Das entspricht in etwa 15 Kilo.“ Damit sorge er dafür, dass dort neue Eichen-Bäumchen wachsen. „Das klappt natürlich nur, wenn er nicht sämtliche Eicheln im Winter hungrig wieder ausgräbt und verspeist“, sagte die Expertin.

Anders als häufig angenommen könne sich der farbenprächtigste Rabe mit den leuchtend-blau-weißen Federflügeln mehr als 6.000 Verstecke merken. „Im Gegensatz zum Eichhörnchen ist er ein echter Gedächtnismeister“, sagte Windloff. Um den Waldumbau zu fördern, sei es in anderen Bundesländern wie Bayern bereits ein erfolgreiches und gängiges Verfahren, Futterkästen für Eichelhäher aufzustellen.