An die Künstlerin Margit Schötschel (1933-2017) erinnert jetzt eine Gedenktafel in Bernau bei Berlin. Mit dem 52. „FrauenOrt“ in Brandenburg werde die in Berlin geborene Bildhauerin und Galeristin als Pionierin inklusiver Kunstarbeit gewürdigt, erklärte das Sozialministerium in Potsdam. Die Ehrentafel wurde am Freitag der Öffentlichkeit übergeben.
Ziel der „FrauenOrte“-Infotafeln ist den Angaben zufolge, die Leistungen von Frauen sichtbar zu machen. Die Tafel für Margit Schötschel sei die landesweit erste, die einen Schwerpunkt auf Inklusion lege und dafür unter anderem Braille-Schrift für Blinde und Sehbehinderte verwende, hieß es.
Margit Schötschel schuf nach Angaben des Frauenpolitischen Rates des Landes Brandenburg in der DDR zahlreiche Bronzeplastiken von Tieren und Menschen für den öffentlichen Raum. Ab 1969 baute sie eine Kreativwerkstatt für Menschen mit Behinderung in den diakonischen Hoffnungstaler Anstalten Lobetal auf.
Der Frauenpolitische Rat betonte, Behinderung sei für die Künstlerin kein Defizit, sondern eine Besonderheit gewesen. Als Galeristen habe sie Werke von Menschen mit Behinderung ausgestellt. Nach der Wiedervereinigung arbeitete sie als Kunstlehrerin an der Lobetaler Heilpflegeschule und leitete die Kreativwerkstatt bis zu ihrem Ruhestand 1999.