Artikel teilen:

Ehemalige Heimkinder demonstrieren vor dem Kieler Landtag

Der Verein ehemaliger Heimkinder Schleswig-Holstein ruft am 20. September um 14.30 Uhr zu einer Demonstration vor dem Kieler Landtag auf. „Zu diesem Zeitpunkt hält der Landtag eine Anhörung zu unseren Fragen ab, ein guter Zeitpunkt, um unsere Stimme laut zu machen“, wie der Verein am Dienstag mitteilte.

Der Verein fordert Anerkennung und Entschädigung für ehemalige Heimkinder, die in den 1950er bis 1970er Jahren in staatlichen und kirchlichen Heimen misshandelt wurden. An ihnen seien ohne Zustimmung medizinische Experimente durchgeführt worden. Zudem seien sie überzogen diszipliniert und medikamentös ruhig gestellt worden. Sowohl durch die grausame Misshandlung als auch durch die Medikamente erlitten sie zum Teil lebenslange Folgeschäden, hieß es.

Mit der Demonstration wolle der Verein die schwarz-grüne Landesregierung an ihre Verantwortung erinnern. Im Koalitionsvertrag heiße es, dass die Einrichtung einer Landesstiftung zugunsten der Opfer geprüft werden solle, an der sich alle für das Leid und Unrecht Verantwortlichen beteiligen sollen.

Zu diesen Verbrechen müssten sich alle bekennen, die sie begangen haben, heißt es vom Verein. Dazu gehörten Staat und Kirche, aber auch Medizinkonzerne, die mit den an Kindern getesteten Medikamenten Gewinne erwirtschaftet hätten.