Mit der Satire „Tartuffe oder der Betrüger“ startet das diesjährige Eckhof-Festival in dieser Woche in den Theaterbetrieb. Bis zum 9. August komme das Werk von Molière (1622-1673) insgesamt 17 Mal zur Aufführung, teilte die Friedenstein Stiftung Gotha am Dienstag mit. Erstmals werde die original erhaltene Bühnenmaschinerie des barocken Hoftheaters am Donnerstag wieder zum Leben erweckt.
In Zeiten von Fake News, Manipulation und gesellschaftlicher Polarisierung ist das Stück um die Auswirkungen von Heuchelei und die Gefahren blinden Glaubens laut einer Theatersprecherin aktueller denn je. Das Stück, dessen erste Fassung gleich nach seiner Uraufführung am 12. Mai 1664 verboten wurde, demonstriere Molières Kunstfertigkeit, menschliche Schwächen und gesellschaftliche Missstände mit Witz und Schärfe anzuprangern.
Die Friedenstein Stiftung Gotha veranstaltet das Ekhof-Festival in Kooperation mit der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach. Noch bis zum 11. Oktober sind neben dem Schauspiel verschiedene Konzerte zu erleben.
Das Ekhof-Theater auf Schloss Friedenstein gilt als eines der ältesten Barocktheater mit noch funktionierender Bühnenmaschinerie. Es ist benannt nach dem Schauspieler Conrad Ekhof (1720-1778). Mit ihm gründete Herzog Ernst II. von Sachsen-Gotha-Altenburg (1745-1804) im Jahr 1775 in Gotha eines der ersten deutschen Hoftheater mit festem Schauspielerensemble.