“Hirschhausen und die Macht des Alkohols” heißt seine neue TV-Doku. Darin fordert der Arzt und TV-Star Eckart von Hirschhausen strengere Regeln für den Umgang mit Alkohol – von Preissteigerungen bis zum Werbeverbot.
Der Arzt, Autor und Fernsehmoderator Eckart von Hirschhausen warnt vor den Gefahren des Alkoholkonsums. “Lange habe ich wie viele geglaubt: Ach, so ein bisschen Wein schützt vor Herzinfarkt. Aber wie so oft, wenn etwas zu schön klingt, um wahr zu sein, ist es eben oft nicht wahr”, sagte er der “Augsburger Allgemeinen” (Montag): “Jeder Schluck schadet. Nicht nur der Leber, auch dem Herz, dem Kopf.”
An diesem Montag wolle er dies in seiner TV-Doku “Hirschhausen und die Macht des Alkohols” ab 20.15 Uhr in der ARD belegen, fügte er hinzu: “Ich trinke seit diesem Film viel weniger, mache unter der Woche Pause und im Januar den ganzen Monat.”
Alkohol sei die einzige Droge, bei der man sich rechtfertigen müsse, wenn man sie nicht konsumieren wolle, ergänzte der Mediziner. Deutschland sei beim problematischen Trinken weltweit unter den Top Ten: “Gleichzeitig ist Alkohol nirgendwo so billig, so leicht und ständig verfügbar wie bei uns. Unser Blick in Deutschland ist verklärt.”
Oft sei die Rede von “Genuss”, von “Kulturgut” und von “freier Entscheidung”, so der TV-Star weiter: “Aber wehe, wenn jemand abhängig wird, dann heißt es: ‘selbst schuld’.” Er selbst feiere gern und trinke dann auch mal Bier, Wein oder stoße mit Sekt an. Es tue gut, ab und an “die Sau rauszulassen”, gerade in belastenden Zeiten wie diesen – als Gegenstück zum Alltag: “Aber wenn Alkohol den Alltag bestimmt, ist das kein Grund zu feiern, sondern sich Hilfe zu holen.”
Besonders problematisch seien frühe Rauscherfahrungen, ergänzte Hirschhausen: “Deshalb ist das begleitete Trinken ab 14 Jahren auch so ein gefährliches Signal. Gerade in der labilen Phase von Pubertät und Identitätssuche tut man so, als wäre der Vollrausch das entscheidende Kennzeichen fürs Erwachsenwerden.”
Um das Problem Alkohol besser in den Griff zu kriegen, solle man sich an anderen Ländern orientieren, empfahl der Autor: “Preise rauf, limitierte Verkaufsstellen, Alter kontrollieren, Aufklärung statt Werbung. Also genau das, was wissenschaftlich erwiesen am besten wirkt und was andere Länder längst erfolgreich tun.” Freiheit sei ein wichtiges Gut, aber Suchtmittel seien das Gegenteil von Freiheit.