Echte Dankbarkeit für weltweite Fortschritte

Jens Schulze

Das Christuskreuz 2017, das Kreuz der Versöhnung, das von Pater Abraham -Fischer in der Mescheder Benediktiner-Abtei Königsmünster gefertigt und bei dem ökumenischen Buß- und Versöhnungsgottesdienst in der Hildesheimer Michaelis-Kirche geweiht wurde, ist mit einer echten Symbolkraft ausgestattet.
„Ökumene ist Arbeit, macht aber auch Wege frei“, so formuliert es Pater Abraham Fischer aus dem Mescheder Königsmünster. Nur wenn wir es wagen, miteinander nach gemeinsamen Lösungen zu suchen, wird eine nachhaltige und echte Versöhnung  möglich sein. Versöhnung und Verzeihung brauchen den Perspektivenwechsel. Der Mescheder Pater Abraham ist sich aber auch dessen bewusst, dass das aufgerichtete Kreuz keine endgültige Garantie für eine nachhaltige Stabilität sei. Daran müsse immer wieder gearbeitet und es müsse auch stets neu aufgerichtet werden, so seine Auffassung.
Nach der Meinung von Pater Abraham konnte es nur ein Kreuz sein, das die große Zerrissenheit, die Wunden, die sich beide Kirchen im Laufe der Geschichte zugefügt haben, darstellt und gleichzeitig den Willen zur Vergebung bezeugt. So steht das Kreuz sowohl für die Trennung als auch für die Versöhnung. Der gerostete Stahl steht für die dunklen Zeiten der Trennung,  aber auch für den Aufbruch in eine neue gemeinsame Zukunft.  
Als Christen müssen wir uns immer wieder fragen, wann wir das Kreuz, den Glauben, die Theologie zu gemeinsamen Wegen bereitet haben und wann wir der Versuchung erlagen, die Botschaft Jesu Christi  als Grenze und Sperre zu missbrauchen. Fangen wir immer wieder neu an, das Kreuz aus der Sperre als neuen Wegweiser aufzurichten, so formuliert es der Benediktinerpater auch in persönlichen Gesprächen.
Es bedarf hier schon eines ganz besonderen Hinweises, dass mannigfache kirchliche und weltliche Presseorgane über die Anfertigung dieses in Meschede gefertigten und sehr bedeutenden Kreuzes berichtet haben. Insofern wird das Benediktinerkloster Königsmünster in Meschede sicherlich in die ökumenische Geschichte  eingehen.
Was uns heute fehlt, ist die echte Dankbarkeit für die weltweiten Fortschritte, die im Laufe der Zeiten in der ökumenischen Theologie und der Begegnung der Christen in den Gemeinden inzwischen erreicht werden konnten. Viele Menschen machen sich in heutiger Zeit Gedanken dazu, wie die jüngeren Menschen und die gesamte heranwachsende Generation künftig fest an den Glauben gebunden werden kann. Auch hier gilt es noch richtungsweisende und tragfähige praktikable Lösungen zu erarbeiten.

Albert H. Hoffmann, Arnsberg-Müschede