Weil sie teure Corona-Medikamente auf dem Schwarzmarkt nach China verkauft haben sollen, sind zwei Beschuldigte in Untersuchungshaft genommen worden. Wie die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen am Donnerstag mitteilte, sind bereits am 17. Juli in dieser Angelegenheit insgesamt 16 Durchsuchungsbeschlüsse in München, Bamberg und Regensburg vollzogen worden. Vorgeworfen wird den Beschuldigten – allesamt Apotheker, Apotheken-Mitarbeiter und auch Zwischenhändler – Betrug und Untreue. Es soll ein Schaden von 2,6 Millionen Euro entstanden sein.
Konkret wird den Beschuldigten vorgeworfen, dass sie mehrmals das Covid-19-Medikament Paxlovid, das von der Bundesrepublik Deutschland zentral beschafft und Patienten kostenlos über die Apotheken zur Verfügung gestellt werden sollte, auf dem Schwarzmarkt nach China verkauft haben sollen. Dort war die Nachfrage nach dem antiviralen Medikament ab Ende 2022 enorm hoch, doch eine staatliche organisierte Versorgung der Menschen dort mit dem Arzneimittel gab es nicht. Dies habe zu einem regen Schwarzmarkt geführt – auch in Deutschland wurden von Zwischenhändlern illegale Bezugsmöglichkeiten gesucht.
Weil in Deutschland der Handel und der Export mit Paxlovid gesetzlich verboten sind, die Beschuldigten aber knapp 10.000 Packungen auf dem Schwarzmarkt weiterverkauft haben, wird ihnen Untreue, Betrug und der unerlaubte Großhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten vorgeworfen. Bei den Durchsuchungen seien etliche Datenträger und Unterlagen sichergestellt worden, die nun ausgewertet werden. Die Behörde weist darauf hin, dass für die Beschuldigten bis zu einer rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung gilt. (2435/24.07.2025)