Durchsuchungen bei Pflegedienstleister wegen mutmaßlicher Gewalt

Wegen mutmaßlicher Gewaltvorfälle hat die Polizei am Mittwoch Räume eines Berliner Pflegedienstleisters durchsucht. Insgesamt wurden 27 Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt, wie die Generalstaatsanwaltschaft und die Polizei mitteilten. Die Ermittlungen richteten sich gegen sieben Beschäftigte.

Durchsucht wurden demnach zwei Seniorenwohnanlagen, eine Geschäftsanschrift sowie eine Arztpraxis in den Stadtteilen Lichtenberg und Prenzlauer Berg. Ermittelt werde wegen fahrlässiger Tötung in zwei Fällen, gefährlicher Körperverletzung und Misshandlung von Schutzbefohlenen. Am Mittwoch seien zahlreiche Unterlagen beschlagnahmt worden, darunter Patientenakten.

Wie die Generalstaatsanwaltschaft weiter mitteilte, könnten in einer Lichtenberger Seniorenwohnanlage bis zu 13 pflegebedürftige Personen geschädigt worden sein. Die Vorwürfe erstrecken sich auf den Zeitraum zwischen Januar 2017 und Januar 2023.

So sollen die Pflegebedürftigen durch nicht ausreichend qualifizierte oder nachlässig arbeitende Mitarbeitende des Pflegedienstes falsch behandelt worden sein. Einige der pflegebedürftigen Senioren sollen sich wund gelegen haben. Bei anderen sollen falsche Medikamente verabreicht worden sein. Zwei Frauen sollen aufgrund der unsachgemäßen Pflege sogar verstorben sein. So hätten die Mitarbeitenden im Falle einer 75-Jährigen mit verstopfter Luftröhre nicht adäquat reagiert. Ausgangspunkt der Ermittlungen waren mehrere Strafanzeigen sowie Erkenntnisse aus einem anderen Ermittlungsverfahren, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit.