Durch die Blume gesagt
Vikarin Luisa Böhmen hat für den örtlichen Bibelgarten die passenden Blumenpredigten verfasst. Sie stehen seither allen Gartenbesuchern zur Verfügung.
Varel. Ein lauschiger Ort ist der Bibelgarten vor dem Gemeindehaus des Vareler Ortsteils Büppel. Zwei Bänke stehen zwischen den Beeten, in denen es jetzt üppig und bunt blüht. Ein dicker Findling und eine Friedenseiche bereichern den Ruhepunkt im Stadtteil Varels.
Angeregt durch die Pflanzenvielfalt hat Pastor Tom Oliver Brok eine Reihe von Predigten zum Thema gehalten. So stand die Päonie, die Pfingstrose, die Rose ohne Dornen, im Mittelpunkt des Pfingstgottesdienstes, der im Bibelgarten gefeiert wurde. Um den Besuchern die rund 120 Pflanzen noch näherzubringen und ihnen einen biblischen Gedanken mit auf den Weg zu geben, entstand nun die Idee der Open-Air-Blumenpredigten.
Kleines Stück vom Paradies finden
Vikarin Luisa Böhmen übernahm diese Aufgabe gern. Sie hat die Bedeutung einiger Pflanzen und ihr Vorkommen in der Bibel recherchiert. Stück für Stück erstellt sie nun zu einzelnen Blumen, Büschen und Kräutern Schilder. „Vielleicht lieben wir unsere Gärten gerade deswegen so, weil wir hoffen, hier ein kleines Stück vom Paradies wiederzufinden. Um wenigstens in menschlichen Maßstäben paradiesische Momente zu erleben.“ Luisa Böhmen ist seit Herbst 2019 in der Gemeinde. Auch wenn sie sich am Gärtnern versucht hat – zu Pflanzen hatte sie bislang wenig Bezug.
Den Büppeler Bibelgarten gibt es bereits seit 2014. Er ist einer von rund 160 in Deutschland. Im Laufe der Jahre kamen immer mehr Pflanzen hinzu, die in der Bibel erwähnt werden oder einen christlichen Symbolgehalt haben und die selbst im kargen, friesischen Boden gut gedeihen. So erhielt alles durch das Engagement von Luisa Böhmen und die Predigten von Pfarrer Brok frischen Schwung.
Weinrebe und Feigenbaum mit biblischen Bezügen
Ein Team der Gemeinde, bestehend aus Inge und Helmut Wildvang und Johanna Ellenbeck, sorgt dafür, dass die Pflanzen gepflegt werden und gedeihen. Neben den botanischen Erklärungen, lateinischen Bezeichnungen und Informationen finden die Besucher darauf die dazu passenden Bibelzitate und Texte zu den christlichen Bezügen. So kann man über die Weinrebe einerseits lernen, dass sie eine der bekanntesten Pflanzen im biblischen Zusammenhang ist. Aber auch erfahren, wie viel Pflege sie eigentlich benötigt. Über die Feige liest der Gartenbesucher, dass sie eine sehr alte Kulturpflanze ist und zu den sieben Früchten Israels gehört. Biblische Bezüge zur Feige gibt es einige: Zachäus stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, und bei Johannes ist nachzulesen, dass der Feigenbaum als Schattenspender und Fruchtbaum sehr beliebt war.
Der Bibelgarten wird zu einem Ruhepunkt im Dorf
Wer mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs ist, kann unter der Büppeler Friedenseiche ausruhen, einen Moment verschnaufen und verweilen. Die Friedenseiche wurde vor mehr als 30 Jahren vom Landvolk an diesem Ort gesetzt, hinzu kamen durch die Unterstützung des Landvolkvereins Büppel-Hohenberge-Streek und Rosenberg-Neuenwege-Neudorf jeweils eine neue Bank aus Eichenholz.
Zwischen den Beeten können die Gartenbesucher die Blumenpredigten lesen und darüber beim Blick auf die Pflanzen meditieren. Und für manche werde dies möglicherweise sogar eine Anregung sein, selbst im eigenen Garten biblische Blumen zu entdecken oder anzupflanzen, hoffen die Initiatoren.
Der Bibelgarten ist zu finden in Varel, am Büppeler Gemeindehaus im Geestweg. Weitere Informationen sowie kleine Impressionen in Form von Bildern und Texten gibt es auf www.ev-kirche-varel.de.