„Blaue Panther“ unter anderem für Link und Winterscheidt
Der Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten im Rahmen der Verleihung des „Blauer Panther – TV & Streaming Award“ geht dieses Jahr an die Journalistin Dunja Hayali. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) würdigte Hayalis „prägende Leistungen im Deutschen Fernsehen“, erläuterte er bei der Verleihung am Mittwoch in München. Die Journalistin stehe „für einen klaren Kompass gegen Rassismus, Frauenhass und Diskriminierung von Minderheiten“. Die 49-jährige Hayali vermittle „mit großer Professionalität“ komplexe Sachverhalte „verständlich, ohne oberflächlich zu werden“, erläuterte Söder.
In der Kategorie Information/Journalismus ging der Blaue Panther unter anderem an Lisa-Marie Schnell, Tabea Mirbach, Volker Wasmuth und Patrick Zellhofer für ihre Produktion „Die Kinder von Lüdge – Alle haben weggesehen“ für Spiegel TV auf ZDFinfo. Weitere Panther in der Kategorie gingen an Christian Beetz für die Produktion „Juan Carlos – Liebe, Geld, Verrat“ über den spanischen König sowie an Julia Schweimberger und ihr Reporterteam vom Bayerischen Rundfunk (BR) für ihre dreiteilige Doku-Serie „Dirty Little Secrets“ über die Musikindustrie. Der Dreiteiler zeige einen „Mix aus Intrigen, viel Geld und Deals“.
Einen Blauen Panther in der Kategorie Bildung/Kultur erhielten Saksia Geisler und Kristian Kähler für Buch und Regie zu „Propagandaschlacht um die Ukraine“ für mehrere öffentlich-rechtliche Sender. Ein weiterer Preis in der Kategorie ging an Joko Winterscheidt für seine Leistung als Präsentator von „Presents: Joko Winterscheidt The World’s Most Dangerous Show“ für die Streaming-Plattform PrimeVideo.
In der Kategorie Fiktion waren Akeem van Flodrop als „Bester Schauspieler“ für seine Darstellung des Dawit in „I don’t work here“ (ZDFneo) und Jeanette Hain als „Beste Schauspielerin“ für ihre Darstellung der Jutta in „Luden – Könige der Reeperbahn“ (Prime Video) erfolgreich. Der Preis für die beste Regie in der Kategorie ging an Caroline Link für die TV-Serie „Safe“ (ZDFneo). Link schaffe „Großes für die kleine ‚Leinwand“ in der Serie über zwei Kinderpsychologen, so die Jury. Den Preis für das beste Drehbuch erhielt Katharina Eyssen für ihre Arbeit bei der Serie „Die Kaiserin“ (Netflix), die vom Leben der rebellischen „Sissi“ am Wiener Hof handelt.
Der Blaue Panther in der Kategorie Entertainment ging an Tim Mälzer und André Dietz als Moderatoren der Produktion „Zum Schwarzwälder Hirsch – eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer“ (VOX). Das Projekt sei „einzigartig, ambitioniert“ und zugleich „sehr unterhaltsam“. Mälzer und Dietz gehen dabei der Frage nach, warum Menschen mit Down-Syndrom in Deutschland als „nicht ausbildungsfähig“ gelten.
Auch die Publikumspreise wurden vergeben. Die Auszeichnung für die „Beliebteste Serie“ ging an „Gestern waren wir noch Kinder“ (ZDF), die ein Familiendrama über den Absturz einer Bilderbuchfamilie nach der Tötung der Mutter durch den Vater erzählt. Der Publikumspreis für die „Beliebteste Unterhaltungssendung“ ging an „Joko & Klaas gegen ProSieben“. Die Sendung sei „seit langem ein Garant für fantastische Unterhaltung“, heißt es in der Jurybegründung für die Nominierung.
Den Nachwuchspreis des Blauen Panthers erhalten Chiara Grabmayr für ihre Leistung als Regisseurin, Jakob Schreiner für seine Leistung als Hauptdarsteller sowie beide für ihre Leistung als Co-Creators in der zweiten Staffel der Serie „Fett und Fett“ (ZDFneo). Grabmayr und Schreiner böten den Zuschauen „zumindest eine Ahnung“ davon, „was da los ist bei den jungen Leuten“.
Der „Blauer Panther – TV & Streaming Award“ ist seit 2022 der Nachfolger des seit 1989 verliehenen Bayerischen Fernsehpreises und wird von der Bayerischen Staatskanzlei und dem Bayerischen Staatsministerium für Digitales gefördert.