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Duisburger Filmwoche präsentiert 22 Dokumentarfilme

22 Filme stehen auf dem Programm der 49. Duisburger Filmwoche. Eröffnet wird das Festival für Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz am 3. November mit der deutschen Erstaufführung von „My Boyfriend el Fascista“ von Matthias Lintner, wie die Veranstalter am Dienstag mitteilten. Der Regisseur filmt seinen Partner, der sich als Exil-Kubaner aktivistisch engagiert und zunehmend nach rechts driftet. Damit dokumentiere der Film eine Beziehung, die diese Radikalisierung auszuhalten versucht, hieß es.

Das bis zum 9. November dauernde Festival präsentiert Filme mit unterschiedlichen Themen, hat jedoch eine verbindende Tendenz. Die Arbeiten erzählen der Filmwoche zufolge von dem, was drängend scheint und doch übersehen wird. Die Filme richteten den Fokus dorthin, wo gegenwärtig gesellschaftliche, politische und persönliche Risse sichtbar werden. „Diese Filme sind kein Debattenbeitrag, sie sind eine Einladung zur Wahrnehmung“, sagte Festivalleiter Alexander Scholz. Die Filme forderten das Publikum dazu „auf, aufmerksam zu sein“.

Als deutsche Erstaufführung ist auch der Film „Knife in the Heart of Europe“ zu sehen, in dem Artem Terent’ev aus bruchstückhaften Bildern ein Porträt der russischen Exklave Kaliningrad als Ort am Übergang zwischen den Zeiten schafft. Ebenfalls erstmals in Deutschland gezeigt wird auch „With Hasan in Gaza“. Regisseur Kamal Aljafari hat aus Filmaufnahmen, die er 2001 während einer Reise durch Gaza mit einer Kamera festhielt, eine Momentaufnahme geschaffen, die Bilder eines vergangenen Lebens sichtbar macht. Von Vergangenem erzählt auch Andreas Goldstein in „Mein Land will nicht verschwinden“. Darin verbindet er persönliche Erinnerungen mit Archivaufnahmen des Ost- und Westfernsehens, um Leerstellen im kollektiven Gedächtnis auszumachen. Auch dieser Film wird erstmals in Deutschland präsentiert.