Drohne: Wieder keine Uhu-Babys am Speyer Dom

Auch in diesem Jahr gibt es keinen Uhu-Nachwuchs am Speyerer Dom. Möglicherweise sei daran eine in der Nähe der Brutkästen geborgene Drohne schuld, mit der unerlaubterweise Aufnahmen gemacht worden seien, meldete der ehrenamtliche Vogelsachverständige Sven Ofer des Bistums Speyer am Mittwoch. Wie bereits im vergangenen Jahr sei an der romanischen Kathedrale kein Gelege gefunden worden. Die Großeulen reagierten empfindlich auf Störungen durch die Fluggeräte und verließen schlimmstenfalls das Nest.

Zuletzt hatten im Jahr 2022 drei Jung-Uhus die Speyerer verzückt: Sie konnten deren Flugversuche in den Domgarten, auf den Domplatz und in die weitere Umgebung beobachten. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Nachwuchs der streng geschützten Greifvögel in den am Dom angebrachten Brutkästen gegeben. „Wir tun Jahr für Jahr unser Bestes, um den Uhus gute Brutbedingungen am Dom zu sichern“, sagte Ofer, der seit 20 Jahren ehrenamtlich die Tiere betreut. Dabei arbeitet er eng mit dem Dombauamt, der Domtechnik und dem Dom-Kulturmanagement zusammen.

Drohnenfotos tauchten immer wieder im Internet auf, kritisierte Friederike Walter, die Leiterin des Dom-Kulturmanagements. Bei Verstößen gegen Sperrungen oder das Flugverbot am Kaiserdom drohten ein Bußgeld und eine strafrechtliche Verfolgung. Vogelexperte Ofer hat indes die Hoffnung auf ein Uhu-Nest in Speyer nicht aufgegeben. In den kommenden Tagen will er zwei andere Standorte von Brutkästen kontrollieren.