DRK: Sparkurs bei Integration “absolut kontraproduktiv”

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) kritisiert die geplanten Kürzungen des Bundes bei den Sprach- und Integrationskursen für das Jahr 2025. „Solche massiven Einschnitte machen eine belastbare Kurs- und Angebotsplanung faktisch unmöglich“, sagte Kajetan Tadrowski, Leiter des DRK Sprach- und Bildungszentrums Frankfurt, dem Evangelischen Pressedienst (epd): „Die Integration, die nachweisbar an die Beherrschung der Landessprache geknüpft ist, wird erheblich behindert und erschwert.“

Im Regierungsentwurf für den Haushalt 2025 sind für die Integrationskurse 500 Millionen Euro vorgesehen, halb so viel wie noch 2024. Dabei erwartet das Bundesarbeitsministerium im nächsten Jahr mit 326.000 neuen Teilnehmern nur etwas weniger Teilnehmer als 2024 (360.000).

Tadrowski betonte, die Kurse stellten „einen erprobten, standardisierten und einander ergänzenden Ansatz dar, der Neuzugewanderte auf eine Arbeitsaufnahme in Deutschland zielführend vorbereitet“. Jetzt entstehe indes der Eindruck, dass die soziale und berufliche Integration von Zugewanderten für die Bundesregierung nicht mehr prioritär sei. Dieser Sparkurs „erscheint wenig nachhaltig und auf längere Sicht absolut kontraproduktiv“.

Beim DRK in Frankfurt werden laut Tadrowski derzeit zwei Integrationskurse mit 31 Teilnehmenden angeboten. Die durchschnittliche Bestehensquote liege bei etwa 50 Prozent. Nach Abschluss der Wiederholerstunden erreichten weitere 50 Prozent der Personen noch das Kursziel. Doch auch die Finanzierung von Wiederholungsstunden steht laut den Plänen der Bundesregierung auf der Kippe. Für November sei eigentlich ein dritter Integrationskurs mit 18 Teilnehmern geplant, doch dieser könne vermutlich wegen der Kürzungen nicht stattfinden, so der DRK-Vertreter.

Komme es wirklich zu den Kürzungen, von denen das Bundesinnenministerium sagt, sie seien noch nicht beschlossen, „dann müssten die fehlenden Mittel müssten anderweitig akquiriert werden, um eine Kostendeckung zu erreichen. Mittelfristig ist mit einem Stellenabbau zu rechnen“, sagte Tadrowski.

Er verweist auch auf ein anderes Problem: Die Sprachförderung, die auch Grundlage für den Job-Turbo und die darauf aufbauenden Berufssprachkurse ist, würde wegfallen. „Infolgedessen würden die Kursgruppen in den Berufssprachkursen noch heterogener und die Bestehensquote würde sinken.“