DRK Medienpreis würdigt vier journalistische Beiträge zu Sozialthemen

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat am Donnerstagabend in der Bremischen Bürgerschaft vier journalistische Arbeiten zu sozialpolitischen Themen mit dem DRK Medienpreis 2024 ausgezeichnet. Bundesweit seien rund 150 Einsendungen in den Kategorien Text, Audio, Video und Social Media eingegangen, teilte der DRK-Kreisverband Bremen am Donnerstag mit. Der Preis, der zum 18. Mal vergeben wurde, ist den Angaben zufolge mit insgesamt 12.000 Euro dotiert.

Ausgezeichnet in der Kategorie Text wurde Andreas Wenderoths als Podcast produzierte Reportage „Liebe im Aquarium“ für das Online-Portal Reportagen.com. In seinem „berührenden und von sprachlicher Virtuosität getragenen Text“ über eine schicksalsgeplagte Frau, die in einem Berliner Zoo-Aquarium zur Ruhe und Harmonie findet, habe Wenderoth „mit magischen Bildern und sprachlicher Suggestion ein wunderbares Porträt geschaffen“, begründete die neunköpfige Jury ihr Urteil. Dem Preisträger sei es gelungen, „das Aquarium glaubhaft als einen nahezu sakralen Ort zu präsentieren, der alles heilt.“

Der nach Ansicht der Jury überzeugendste Audiobeitrages stammt von der Rundfunkautorin Senta Höfer. In ihrem für den Deutschlandfunk produzierten Feature „Nach der Arbeit hängen die Kleider ihre Menschen auf“, gibt Höfer den Erfahrungen und Träumen rumänischer Schlachthofarbeiterinnen eine Stimme, die in deutschen Betrieben beschäftigt und in Sammelunterkünften untergebracht sind. Höfer verleihe jenen Gehör, die unliebsame Arbeiten erledigten und in einer Art Parallelgesellschaft ohne Kontakt zur deutschen Bevölkerung lebten, führte Regine Suling-Williges, Vorsitzende des Bremer Landesverbandes des Deutschen Journalisten Verbandes, in ihrer Laudatio aus.

Die Auszeichnung in der Kategorie Video ging an Astrid Schult für ihren für den WDR produzierten Beitrag „Zirkus is nich – Dominik und die Suche nach der verlorenen Kindheit“. Darin schildert die Autorin den Lebensweg eines jungen Mannes, dem Armut, eine überforderte Mutter und ein gewalttätiger Stiefvater die Kindheit gestohlen haben, und der trotzdem sein mittlerweile erwachsenes Leben meistert. Schult erzeuge „eine große Nähe zu ihren Protagonisten, ohne aufdringlich zu sein, lässt sie für sich selbst sprechen“, würdigte Laudator Felix Krömer, Moderator des Magazins „buten un binnen“ bei Radio Bremen, die Fernsehreportage.

Als besten Social-Media-Beitrag zeichnete die Jury des DRK Medienpreises Nicole Wredes Instagram-Kanal „hibbelmors_inklusive“. Wrede berichtet darin über den Alltag mit behinderten Kindern. In ihren Beiträgen und Storys steckten „viele für uns als Gesellschaft wichtige Informationen“, urteilte die Jury. Sie böten einerseits Einblicke in die Gefühle, die pflegende Eltern begleiten und problematisierten andererseits politische Rahmenbedingungen, die Sozialgesetzgebung und das unbeholfene und ausgrenzende Verhalten vieler Menschen gegenüber Menschen mit Behinderung. Durch das Teilen ihrer Erfahrungen schaffe Wrede Sichtbarkeit für Herausforderungen, aber auch Freuden des Familienalltags mit einem behinderten Kind, hieß es.