Dreyer will Budgets bei ARD und ZDF für Jugendangebote umschichten

Bei der diskutierten Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks muss nach Überzeugung der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) mehr auf Generationengerechtigkeit geachtet werden. Die Politikerin sagte am Dienstag in Mainz, die Zielgruppe des Kinderkanals KiKA und des Online-Angebots „funk“ von ARD und ZDF umfasse zwar fast 30 Prozent der Bevölkerung, erhalte aber nur 1,4 Prozent des Budgets: „Wir finden, dass diese Gewichtung nicht zeitgemäß ist.“ Die Sendeanstalten müssten sich Gedanken über eine andere Priorisierung machen.

Dreyer sprach sich auch für mehr spielerische Elemente auf den Plattformen der öffentlich-rechtlichen Sender aus. Die geltende Negativliste für Online-Angebote von ARD und ZDF erlaube dies derzeit noch nicht. Plattformen wie die von „funk“ oder KiKA wären aber bereit, dies schnell umzusetzen. Der öffentlich-rechtliche Rundunk müsse interaktiver werden, dann könne er auch seinen Bildungsauftrag besser erfüllen. Erste Experimente im Games-Bereich wie mit einem parallel zum SWR-Tatort angebotenen Online-Spiel seien gut angenommen worden.

Zur Wahrscheinlichkeit einer weiteren Erhöhung des zuletzt 2021 gestiegenen Rundfunkbeitrags äußerte sich die Ministerpräsidentin am Dienstag ausweichend. Zunächst müsse der Vorschlag der unabhängigen Gebührenkommission KEF abgewartet werden, die den Bedarf der Sender ermittele. In der Vergangenheit seien die Bundesländer normalerweise dem KEF-Vorschlag gefolgt: „Das ist eigentlich keine politische Festsetzung.“