Drese zu Alkoholkonsum in MV: “Es muss sich etwas ändern”
Das durchschnittliche Einstiegsalter für Alkoholkonsum liegt in Mecklenburg-Vorpommern nach Angaben von Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) bei 14,3 Jahren. „Es muss sich etwas ändern – und das beginnt in den Köpfen. Noch immer wird der Alkoholkonsum vor allem bei Jugendlichen verharmlost, die Gefahren werden bagatellisiert“, sagte Drese am Mittwoch in Schwerin laut einer Mitteilung ihres Ministeriums. Dabei bezog sie sich auf neue Studiendaten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zum Alkoholkonsum 12- bis 25-Jähriger. Danach nahm das sogenannte Rauschtrinken nach einem vorübergehenden Rückgang während der Corona-Pandemie wieder deutlich zu.
Drese forderte laut Mitteilung erneut mehr Aufklärung und ein striktes Alkoholverbot bis 16. Nach Angaben der BZgA tranken im vergangenen Jahr 17,1 Prozent der männlichen Jugendlichen und 13,1 Prozent der weiblichen Jugendlichen sowie 46,2 Prozent der jungen Männer und 32 Prozent der jungen Frauen fünf oder mehr Gläser Alkohol bei einer Gelegenheit, um einen veränderten Bewusstseinszustand (Rausch) herbeizuführen.
„Das sind erschreckende Zahlen. Alkoholkonsum schädigt das Gehirn, besonders bei Heranwachsenden. Je früher Jugendliche Alkohol trinken, desto größer sind die gesundheitlichen Risiken und ist die Gefahr einer Suchterkrankung im Erwachsenenalter“, warnte Drese.
Die Ministerin habe vor diesem Hintergrund in der Gesundheitsministerkonferenz der Länder eine Initiative zur Abschaffung des begleiteten Trinkens ab 14 Jahren gestartet, hieß es. Zudem betone sie die hohe Bedeutung von Präventionsmaßnahmen und Informationsangeboten.
In Mecklenburg-Vorpommern sei neben den Suchtberatungsstellen in den Landkreisen und kreisfreien Städten die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (Lakost) ein wichtiger Ansprechpartner, sagte die Ministerin. Die Angebote der Lakost könnten landesweit abgerufen werden.