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Drese: Sucht im Alter muss mehr Aufmerksamkeit bekommen

Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) fordert, das Thema Sucht im Alter mehr in den Fokus zu rücken. Es sei alarmierend, dass sich schätzungsweise bei jedem dritten alkoholabhängigen, älteren Menschen die Sucht erst nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben entwickelt, sagte Drese laut einer Mitteilung ihres Ministeriums vom Donnerstag. Knapp jeder fünfte Mann in Deutschland ab 55 Jahren trinke Alkohol in riskantem Maße, bei den Frauen treffe dies in derselben Altersgruppe auf jede Neunte zu.

„Alkohol- und andere Suchtproblematiken werden häufig nur bei jungen Menschen statistisch erhoben und öffentlich thematisiert“, sagte die Ministerin. „Dabei sind alle Altersgruppen betroffen – besonders auch ältere Menschen.“ Ihr Ministerium und die Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen (Lakost) informierten deshalb mit einer neuen, kostenlosen Broschüre „Klar durchs Leben. Informationen zum Umgang mit Alkohol und Medikamenten beim Älterwerden“.

Lakost-Leiterin Birgit Grämke: „Unter unseren Klienten sehen wir eine zunehmende Zahl älterer Menschen.“ Unter den Klientinnen und Klienten in den Suchtberatungsstellen im Land waren im Jahr 2022 über 1.000 Menschen 60 Jahre und älter. Die meisten der Betroffenen hätten sich mit einer Alkoholproblematik an die Anlaufstellen gewandt, so Grämke.