Drese: Mehr Hilfen für Kinder psychisch- oder suchtkranker Eltern

Das Land Mecklenburg-Vorpommern will die Hilfen für Kinder psychisch- oder suchtkranker Eltern ausbauen und hat dafür ein Antragsverfahren für neue lokale Projekte und Maßnahmen gestartet. Vereine, Verbände, Landkreise, Kommunen und jede weitere juristische Person mit Verbindung zur Zielgruppe könne sich um eine Anschubfinanzierung bewerben, sagte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) am Freitag laut einer Mitteilung ihres Ministeriums. Wünschenswert seien etwa Projektideen zu niedrigschwelligen Hilfen, zu Selbsthilfe- und Präventionsprojekten. Auch Kooperationsprojekte seien möglich. „Wenn beispielsweise die Eltern in psychiatrischer Behandlung sind, kann eine projektbasierte Zusammenarbeit mit den Jugendhilfeträgern dafür sorgen, dass auch die Bedarfe der Jüngsten automatisch mit aufgefangen werden“, sagte Drese.

In Mecklenburg-Vorpommern gebe es schätzungsweise rund 73.000 Kinder und Jugendliche, die in psychisch oder suchtbelasteten Familien aufwachsen, hieß es. Um sie besser zu unterstützen, habe das Sozialministerium das Projekt „KipsFam“ (Kinder und Jugendliche aus psychisch oder suchtbelasteten Familien) ins Leben gerufen. Nach der Etablierung einer „KipsFam“-Landesfachstelle und regionalen Anlaufpunkten im vergangenen Jahr könnten nun ab sofort lokale Projekte in den Landkreisen und kreisfreien Städten gefördert werden.

„Wenn Eltern psychisch belastet oder suchterkrankt sind, ist der Alltag ihrer Kinder oft von Unsicherheit, Angst und Instabilität geprägt. Nicht selten müssen sie früh Aufgaben der Eltern übernehmen, müssen für sich selbst oder teils auch ihre Geschwister sorgen“, erklärte die Sozialministerin. „Diese Situation ist für Kinder und Jugendliche natürlich belastend und äußerst schwer zu navigieren. Mit den Angeboten des ‘KipsFam’-Projektes wollen wir die betroffenen Familien deshalb noch besser auffangen“, hob sie hervor.