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Drei weitere Geiseln frei – Schicksal der Familie Bibas unklar

Die Hamas hat drei israelische Geiseln freigelassen. Unter ihnen befindet sich Yarden Bibas. Er war gemeinsam mit seiner Frau und zwei kleinen Söhne entführt worden. Das Schicksal seiner Familie bleibt unklar.

Drei weitere Geiseln der palästinensische Hamas sind frei. In einer Live-Übertragung im Fernsehen war zu sehen, wie sie am Samstagmorgen Mitarbeitern des Roten Kreuzes übergeben wurden. Im Gegenzug sollten laut der Zeitung “Haaretz” 72 palästinensische Gefangene freigelassen und der Grenzübergang Rafah zwischen Ägypten und dem Gazastreifen wieder geöffnet werden. Den Angaben zufolge sollten außerdem 111 weitere Palästinenser freikommen. Bei ihnen handle es sich um Gaza-Bewohner, die nach dem 7. Oktober 2023 festgenommen wurden.

Unter den drei freigelassenen israelischen Geiseln ist Yarden Bibas, der am Tag des Angriffs der Hamas auf Israel mit seiner Frau und den beiden kleinen Kindern aus dem Kibbuz Nir Oz in den Gazastreifen entführt worden war. Das Schicksal von Shiri, Ariel und Kfir, der bei der Entführung erst neun Monate alt war, ist ungewiss. Sie sind für die Freilassung in der ersten Phase des Abkommens vorgesehen; allerdings hatte die Hamas bereits vor Monaten mitgeteilt, dass sie bei israelischen Bombardierungen getötet worden seien. Die israelische Armee bestätigte dies nicht. Alle drei besitzen neben der israelischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit.

Auch der nun Freigelassene Ofer Kalderon, israelisch-französischer Staatsbürger und Vater von vier Kindern, war gemeinsam mit seinem Sohn Erez und seiner Tochter Sahar aus dem Kibbuz Nir Oz entführt worden. Die Kinder kamen etwas zwei Monate nach der Entführung wieder frei.

Der dritte Freigelassene, Keith Siegel, hat neben der israelischen auch die US-Staatsbürgerschaft. Er stammt ursprünglich aus North Carolina und wurde mit seiner Frau Aviva aus dem Kibbuz Kfar Aza entführt. Aviva Siegel kam im November 2023 frei; sie berichtete von sexueller Gewalt durch die Terroristen.

Die Freilassung der drei Geiseln erfolgte wenige Tage nach der außerplanmäßigen Freilassung von drei israelischen und fünf thailändischen Geiseln am Donnerstag.

Nach der Freilassung am Samstag sollen sich noch 79 Geiseln im Gazastreifen befinden, 35 von ihnen sind israelischen Angaben zufolge tot. Die Vereinbarung über eine Waffenruhe war am 19. Januar in Kraft getreten. Sie sieht vor, dass innerhalb von sechs Wochen 33 Geiseln im Austausch für 1.904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden. Die Hamas teilte zuletzt mit, acht der 33 Geiseln seien tot.