Drei deutsche Filme gehen ins Rennen um Berlinale-Bären

Der Wettbewerb des Berliner Filmfestivals zeigt wieder deutsche und internationale Stars. 20 Filmteams können bei der Abschiedsausgabe des aktuellen Leitungsduos auf die Hauptpreise hoffen.

Drei deutsche Filme konkurrieren bei der 74. Berlinale im Februar um den Goldenen und die Silbernen Bären. Regisseur Andreas Dresen (60, „Halt auf freier Strecke“) zeigt sein Drama „In Liebe, Eure Hilde“ mit Liv Lisa Fries und Johannes Hegemann, wie der künstlerische Leiter der Internationalen Filmfestspiele Berlin, Carlo Chatrian, am Montag bekanntgab. Der Film ist vom Leben der NS-Widerstandskämpferin Hilde Coppi inspiriert.

Als weiterer deutscher Beitrag kehrt Matthias Glasner mit „Sterben“ zurück in den Wettbewerb. Der Film versammelt ein bekanntes Ensemble, zu dem unter anderen Lars Eidinger, Lilith Stangenberg, Corinna Harfourch, Ronald Zehrfeld und Robert Gwisdek zählen.

Der deutsch-französische Dokumentarfilm „Architecton“ von Victor Kossakovsky geht anhand eines internationalen Architekturwettbewerbs den Visionen von Architekten nach. In der Dokumentation „Dahomey“ von Mati Diop geht es um die Rückgabe von kolonialer Raubkunst.

Insgesamt gehen 20 Filme ins Rennen um die Bären, darunter 19 Weltpremieren und zwei Debütfilme. Bei sechs Filmen haben Frauen Regie oder Co-Regie geführt. Sechs Filmemacher und Filmemacherinnen waren zudem bereits zuvor im Hauptwettbewerb vertreten, darunter auch der südkoreanische Berlinale-Dauergast Hong Sangsoo, der dieses Mal mit „Yeohaengjaui pilyo“ (A Traveler’s Needs) einen Film mit Isabelle Huppert präsentiert.

Eröffnet wird die diesjährige Berlinale am 15. Februar mit der irisch-belgischen Weltpremiere „Small Things Like These“ (Kleine Dinge wie diese) von Tim Mielants. Das Drama mit Cillian Murphy, Eileen Walsh, Michelle Fairley und Emily Watson dreht sich um die Enthüllungen zu den früheren irischen „Magdalenen-Wäschereien“. In den von katholischen Frauenorden betriebenen Heimen mussten Frauen, die aus verschiedenen Gründen aus der Gesellschaft ausgestoßen worden waren, unbezahlt schwere Arbeiten verrichten.

Die 74. Berlinale läuft bis zum 25. Februar. Der beste Film des Wettbewerbs wird mit dem Goldenen Bären geehrt. Silberne Bären gibt es unter anderem für die beste Regie, das beste Drehbuch und die besten schauspielerischen Leistungen. Über die Vergabe der Hauptpreise entscheidet die Internationale Jury, der in diesem Jahr die kenianisch-mexikanische Oscar-Preisträgerin Lupita Nyong’o (40, „12 Years a Slave“, „Black Panther“, „Star Wars“) vorsitzt. Für sein Lebenswerk wird der italo-amerikanische Regisseur und Oscar-Preisträger Martin Scorsese (81, „Taxi Driver“) mit dem Goldenen Ehrenbären gewürdigt.

Die diesjährige Berlinale ist die fünfte und letzte Ausgabe des Festivals für Chatrian und Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek. Im Dezember wurde Nachfolgerin Tricia Tuttle vorgestellt. Die frühere Leiterin des London Film Festivals wird im kommenden Jahr als Intendantin die Jubiläumsausgabe, die 75. Berlinale, präsentieren. Die Berlinale gilt als größtes Publikumsfilmfestival der Welt.