Drastische Plakate gegen Ekel-Toiletten an Autobahnen
Viele Menschen beklagen, dass die Rücksichtslosigkeit zunimmt. Wie etwa Autobahn-Toiletten hinterlassen werden, wirft kein gutes Bild auf die Benutzer. Dem soll eine Plakat-Aktion entgegenwirken.
Wer in der Ferienzeit an Autobahn-Parkplätzen halt macht, kehrt nicht selten schockiert von Ekeltoiletten zurück. Viele Autobahn-WCs würden täglich “innerhalb kürzester Zeit zu stinkenden Orten der Verwahrlosung”, teilte die Autobahn GmbH Niederlassung Südwest am Montag in Stuttgart mit.
“Fäkalien und Urinlachen auf den Böden sind nicht nur eine Zumutung für Reisende, die dringend eine Toilette benötigen”, hieß es. Solche Zustände seien “schier unerträglich für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die die Toiletten putzen”, so die Autobahn GmbH. Sie lässt die Toiletten an unbewirtschafteten Rastanlagen dreimal täglich reinigen.
Deshalb werde nun “ein drastischer Weg gewählt, um für Sauberkeit und Rücksichtnahme zu sensibilisieren”. Die Plakataktion “MUSS DAS SEIN?” zeige ein Originalfoto, das wachrütteln und zu mehr Rücksichtnahme auffordern soll. Die Plakat-Aktion wird seit diesem Montag zunächst an allen Autobahn-Toiletten in der Region Stuttgart ausgerollt – und, wenn sie die erhoffte Wirkung zeige, ausgeweitet. Das Gebiet der Autobahn GmbH Niederlassung Südwest umfasst rund 1.050 Kilometer Autobahnen in Baden-Württemberg, in Teilen von Hessen und von Rheinland-Pfalz.
Christine Baur-Fewson, Direktorin der Autobahn GmbH Südwest, sagte, man habe in den vergangenen drei Jahren rund fünf Millionen Euro in die Modernisierung von Parkplatz- und WC-Anlagen gesteckt. “Aber gegen die Zerstörungswut und die Rücksichtslosigkeit mancher Reisenden sind wir machtlos. Kot an den Wänden und Fäkalien auf den Böden empfinde ich als Körperverletzung gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern!” Für diese sei die Beseitigung nicht nur ekelhaft, sondern auch gesundheitlich bedenklich.
Die Rücksichtslosigkeit Einzelner koste auch die Steuerzahler viel Geld. “Allein die Toiletten-Reinigung im Südwesten kostet drei Millionen Euro jährlich”, sagte Baur-Fewson. Der Leiter der Autobahnmeisterei Ludwigsburg, Michael Gruber, ergänzte: “Wir kümmern uns auch um die WC-Anlagen und Grünflächen. Was wir bei der täglichen Arbeit erleben, ist unbeschreiblich.”