Dramatischer Rückgang von Vollzeitstellen

Kinderhilfswerk beklagt Bedeutungsverlust

BERLIN – Das Deutsche Kinderhilfswerk beklagt einen dramatischen Bedeutungsverlust der Kinder- und Jugendarbeit in Deutschland. Der Anteil der Aufwendungen für die Kinder- und Jugend-arbeit an den Gesamtausgaben der Kinder- und Jugendhilfe habe mit 3,93 Prozent den niedrigsten Wert seit Inkrafttreten des Kinder- und Jugendhilfegesetzes erreicht, erklärte Bundesgeschäftsführer Holger Hofmann in Berlin unter Berufung auf Zahlen des Statistischen Bundesamts. In den vergangenen Jahren hätten mehrere tausend Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, beispielsweise Jugendklubs, Abenteuerspielplätze und Mädchentreffs, ihre Arbeit aufgrund finanzieller Probleme einstellen müssen, so das Hilfswerk.
Gleichzeitig habe die Kinder- und Jugendarbeit heute mehr Arbeit als früher, weil sie beispielsweise vermehrt Angebote in Schulen am Vormittag abdecken und mehr Kinder und Jugendliche Bedarf zum Beispiel an psycho-sozialer Unterstützung hätten.
Hofmann begrüßt nach eigenen Worten zwar den „kräftigen Zuwachs der Ausgaben für die Kinder- und Jugendhilfe insgesamt“. Dieser sei aber vor allem auf die gestiegenen Ausgaben für die Kindertagesbetreuung zurückzuführen. Gleichzeitig werde die Kinder- und Jugendarbeit „zunehmend an die Wand gefahren“, so Hofmann weiter. KNA