ARD-Drama über die Geschichte einer islamistischen Radikalisierung

Die Geschichte einer islamistischen Radikalisierung, erzählt aus der Perspektive einer Ehefrau, der ihr Mann Stück für Stück entgleitet. Eine ARD-Doku.

Saeed ist plötzlich ständig in der Moschee (Symbolbild)
Saeed ist plötzlich ständig in der Moschee (Symbolbild)Imago / Müller-Stauffenberg

Während des Medizinstudiums in Hamburg lernen sich die Deutsch-Türkin Asli (Canan Kir) und der Libanese Saeed (Roger Azar) kennen. Asli studiert Medizin und möchte den Krebs erforschen. Der selbstbewusste Saeed ist in Zahnmedizin eingeschrieben. Die beiden verlieben sich und werden ein Paar.

Während die Beziehung ernster wird, kommt es zu Konflikten mit ihren Eltern: Aslis Mutter will nichts von einer Beziehung ihrer Tochter mit einem Muslim wissen. Und Saeed absolviert das Studium der Zahnmedizin nur seinen Eltern zuliebe; er wollte immer Pilot werden. Heimlich heiraten die beiden in einer Moschee. Während Asli ihr Studium in Rostock fortsetzt, beginnt Saeed ein Studium in Flugzeugbau in Hamburg. Das junge Paar scheint seinen Weg zu gehen.

Saeed verbringt mehr und mehr Zeit in der Moschee

Doch Saeed verbringt mehr und mehr Zeit in der Moschee, hat Geheimnisse vor Asli, radikalisiert sich politisch und in seinem muslimischen Glauben. Er verschwindet immer mal wieder und fliegt schließlich ohne Erklärung in den Jemen. Trotz quälender Unsicherheit hält Asli an der Liebe fest, was in einer Katastrophe mündet.

Das intensive Filmdrama von Anna Zohra Berrached von 2021 lehnt sich an die Vorgeschichte eines Attentäters vom 11. September 2001 an, konzentriert sich aber auf die Tragödie der liebenden Ehefrau, die Mitschuld auf sich lädt, weil sie sich in eine passive Rolle manövrieren lässt. Das Psychogramm gibt keine einfachen Antworten, lässt aber in der Figurenzeichnung ein paar Fragen offen.

“Die Welt wird eine andere sein”: Sonntag, 15. September, 23.35 Uhr, in der ARD.