Dragqueen „Veuve Noire“ besucht Jugendliche in Nordfriesland

Die Hamburger Dragqueen Veuve Noire besucht vom 12. bis 14. September mehrere Schulen in Nordfriesland.

Die Hamburger Dragqueen Veuve Noire besucht vom 12. bis 14. September mehrere Schulen in Nordfriesland. Sie möchte mit den 14- bis 19-jährigen Schülern über Liebe, Toleranz, sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität sprechen, wie das evangelische Kinder- und Jugendbüro Nordfriesland mitteilte. Zu den Veranstaltungen werden rund 700 Jugendliche erwartet. Der Besuch ist Teil des Aufklärungsprojekts „Olivia macht Schule“.

„Wir haben festgestellt, dass Themen rund um sexuelle Orientierung und Identität in den letzten Jahren für die Jugendlichen wichtiger geworden sind“, sagte Sozialpädagogin Anna Ihme vom Kinder- und Jugendbüro. Immer mehr junge Menschen fühlten sich der queeren Community zugehörig und redeten offen über ihre sexuelle Orientierung. Andere seien aber unsicher oder zeigten gar homophobes Verhalten. „Wir wollen als Kirche ein Zeichen für Toleranz und Liebe setzen“, so Organisatorin Ihme.

Die Besuche der Dragqueen Veuve Noires seien eine Mischung aus Informationen, persönlicher Geschichte und Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern. Die lockere Atmosphäre erleichtere es den Jugendlichen, sich den Themen zu öffnen. Veuve Noire wird am 12. September das Schulzentrum in Westerland auf Sylt besuchen, danach ist ein Gespräch mit Fachkräften in Niebüll geplant. Anschließend will der Kirchenkreis Nordfriesland die sogenannte „Lübecker Erklärung“ für Akzeptanz und gegen Ausgrenzung und Diskriminierung unterschreiben.

Am 13. September besucht Veuve Noire die Niebüller Christuskirche, um mit 350 Schülerinnen und Schülern von weiterführenden Schulen ins Gespräch zu kommen. Außerdem stehen das Niebüller Förderzentrum geistliche Entwicklung und am 14. September die Marienkirche Husum mit noch einmal rund 300 Jugendlichen auf dem Programm.

Das bundesweite Projekt „Olivia macht Schule“ besteht seit 2019. Das Team um Deutschlands bekannteste Dragqueen Olivia Jones geht in Kitas und Schulen, um für Vielfalt, Toleranz und Respekt zu werben. „Wir müssen unseren Kindern beibringen, tolerant zu sein und Menschen nicht auszugrenzen, nur weil sie anders sind oder anders empfinden als wir“, heißt es auf der Internetseite zu dem Projekt.