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Donatello-Büste begeistert und tritt Debatte in der Slowakei los

Ob der Sensationsfund aus der Renaissance wirklich sicher ist? Kulturvertreter in der Slowakei sind nicht überzeugt. Sie kritisieren Kulturministerin Simkovicova und ihre umstrittene Entlassungspolitik.

In der Slowakei hat ein wiederentdecktes Werk des Renaissance-Künstlers Donatello eine Debatte über den Kultursektor ausgelöst. Wenige Tage nach der Entdeckung in dem Archiv eines Museums in der Ostslowakei äußerten Kulturvertreter am Montag Zweifel daran, dass der Schatz in guten Händen ist.

In der Kritik steht Kulturministerin Martina Simkovicova. Seit ihrer Ernennung hat es laut der Plattform Otvorena kultura! (Offene Kultur!) – eine Entlassungswelle in Galerien, Museen und weiteren Kultureinrichtungen gegeben. Die frei gewordenen Stellen habe sie anschließend mit Funktionären ohne entsprechende Ausbildung oder Erfahrung besetzt. “Inkompetente Personen” seien dadurch in Führungspositionen gelangt, hieß es weiter. Zudem äußerten die Kultur-Aktivisten Sorge über angebliche Pläne der Regierung, Kunstwerke massenhaft in private Hände abzugeben.

Kunsthistoriker schreiben die entdeckte Frauenbüste Donatello (etwa 1386-1466) zu. Laut Untersuchungen der Slowakischen Akademie der Wissenschaften soll es sich um eines der wenigen Werke Donatellos außerhalb Italiens handeln. Durch die enge Beziehung zwischen zwei Adelshäusern soll das Werk aus dem 15. Jahrhundert in die heutige Slowakei gelangt sein. Zuletzt lagerte es Berichten zufolge über mehrere Jahrzehnte vergessen in einem Abstellraum.