Domgemeinde diskutiert über Sterbehilfe

Die Evangelische Domgemeinde Stendal diskutiert an drei Themenabenden im Februar und März über Sterbehilfe. Wie Dompfarrer Markus Schütte am Dienstag mitteilte, wird die Reihe „Selbstbestimmtes Sterben? Assistierter Suizid – Chance oder Gefahr?“ am 14. Februar vom Stendaler Bundestagsabgeordneten Herbert Wollmann (SPD) eröffnet. Der Mediziner werde über die politische Diskussion und die geplanten gesetzlichen Neuregelungen zum assistierten Suizid sprechen.

Um theologische und ethische Aspekte geht es den Angaben zufolge am 28. Februar. Eingeladen ist der katholische Theologe Andreas Lob-Hüdepohl, der Mitglied des Deutschen Ethikrates ist. Zum Abschluss werde am 13. März der langjährige Stendaler Krankenhauspfarrer und Hospizseelsorger Ulrich Paulsen über seine Erfahrungen berichten, hieß es. Im Anschluss soll das Publikum jeweils die Möglichkeit haben, mit den Referenten ins Gespräch zu kommen. Die Veranstaltungen finden in Kooperation mit der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt statt.

Hintergrund der Themenabende ist das Scheitern von zwei Gesetzentwürfen zur Regelung der Suizidbeihilfe im Bundestag vom Juli vergangenen Jahres. Eine Neuregelung war erforderlich geworden, weil das Bundesverfassungsgericht im Februar 2020 das Verbot der sogenannten geschäftsmäßigen Sterbehilfe für verfassungswidrig erklärt hatte.