Dokumentationszentrum soll Verbrechen deutscher Besatzung zeigen

 Ein Dokumentationszentrum in Berlin soll künftig an die Verbrechen deutscher Besatzung in Europa während des Zweiten Weltkriegs und deren Opfer erinnern. Den Aufbau eines entsprechenden Zentrums „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa“ (ZWBE) hat der Bundestag am Donnerstagabend beschlossen.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) erklärte am Freitag, die Erinnerung an die Verbrechen, die im deutschen Namen in ganz Europa begangen worden sind, dürften nicht enden. „Dieses überaus wichtige erinnerungskulturelle Vorhaben setzt auch das deutliche Zeichen, dass wir das Leid der Menschen in den damals von der Wehrmacht besetzten Ländern niemals vergessen werden.“

Sie freue sich, dass der Beschluss zur Errichtung des Zentrums gemeinsam von den Fraktionen der Ampelkoalition und der Union getragen werde, betonte Roth. Dies sei „Ausdruck unseres klaren Bekenntnisses zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Deutschland.“ AfD und Linke hatten sich bei der Abstimmung im Bundestag enthalten.

Das Deutsche Historische Museum in Berlin habe einen Vorschlag zur Umsetzung erarbeitet, hieß es. Die Perspektiven der Opfer sollen demnach leitend sein und so den Blick auf die Ideologie der Täter lenken. Dabei würden bisher wenig beachtete Tatorte und Opfergruppen gewürdigt und zugleich die Dimensionen der Gewalt und Ausbeutung durch die deutschen Besatzer verdeutlicht.