Dokudrama zu umstrittenem Künstler Hoetger kommt in die Kinos

Das Leben des umstrittenen Universalkünstlers Bernhard Hoetger (1874-1949) steht im Mittelpunkt eines Films, der am 4. Juli bundesweit in die Kinos kommt. Hoetger wird verkörpert vom Schauspieler Moritz Führmann, wie die Bremer Produktionsfirma Kinescope am Dienstag mitteilte. An seiner Seite spielen neben anderen Florian Lukas als Heinrich Vogeler, Katharina Stark als Paula Modersohn-Becker und Ulrich Gebauer als Ludwig Roselius. Die Regie des Dokudramas unter dem Titel „Bernhard Hoetger – Zwischen den Welten“ hat Gabriele Rose übernommen.

Hoetger wurde am 4. Mai vor 150 Jahren in Hörde geboren, das heute zu Dortmund gehört. Das Jubiläum ist der Anlass für den Film. Der Künstler gehörte zu seiner Zeit überdies zu den bedeutendsten Bildhauern in Deutschland. Der expressionistische Künstler war aber auch Maler, Architekt und Kunsthandwerker und ist aufgrund seiner Nähe zum Nationalsozialismus umstritten.

Doch trotz seines Hangs zur völkischen Ideologie ließ Adolf Hitler die Kunst Hoetgers als entartet einstufen. „Dieser Film erzählt das Schicksal eines der kompromisslosesten und eigenwilligsten Künstler der deutschen Moderne“, heißt es in der Vorschau auf die 90-minütige Produktion. Das Drama konzentriert sich dabei auf die Jahre zwischen 1900 bis 1938 und vermischt fiktionale Elemente mit dokumentarischen Aufnahmen, Archivmaterialien und Kunstwerken.

Die Uraufführung ist bereits am 17. Juni abends vor geladenen Gästen im Bremer Rathaus geplant. Laut Kinsescope wollen dazu die Hauptdarstellerinnen und Hauptdarsteller Moritz Führmann, Florian Lukas und Katharina Stark in die Hansestadt kommen. Schon am kommenden Sonnabend, exakt 150 Jahre nach der Geburt des Künstlers, soll es in Worpswede eine Sonderführung zu Hoetger geben. Geleitet wird sie von Daniela Platz, 1. Vorsitzende der Gästeführer Worpswede-Teufelsmoor. Treffpunkt für die Ortsführung ist den Angaben zufolge die Tourist-Information in der Bergstraße 13.

An verschiedenen Orten in Deutschland ist Hoetger auch aufgrund seiner Architektur präsent. So baute er in Worpswede unter anderem den monumentalen Niedersachsenstein als expressionistische Großplastik sowie in der Ortsmitte das „Kaffee Worpswede“ mit Gästehaus und die Große Kunstschau. In Bremen gestaltete er weite Teile der Böttcherstraße, in Darmstadt den Platanenhain auf der Mathildenhöhe. In Worpswede läuft noch bis zum 3. November eine Gemeinschaftsausstellung mehrerer Museen zu Hoetger.