Doku über Tom Cruise und Spielberg-Film „Minority Report“

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Was wäre, wenn man Verbrechen mittels hellseherischer Fähigkeiten schon verhindern und bestrafen könnte, bevor sie geschehen? Das ist eine atemberaubende Vision, die allerdings viele Gefahren birgt und mit dem Risiko totalitärer Kontrolle einhergeht. Genau darum geht es in der Kurzgeschichte von Philip K. Dick, die dem bildgewaltigen Science-Fiction-Film von Steven Spielberg aus dem Jahr 2002 zugrunde liegt.

Mitte des 21. Jahrhunderts wird in Washington eine neue Methode der Verbrechensbekämpfung getestet. Eine Spezialeinheit bedient sich dreier sogenannter „Pre-Cogs“ (Menschen mit hellseherischen Kräften), die in der Lage sind, bevorstehende Morde sowie Umstände und Tatorte vorauszusagen.

Die Polizei erhält dadurch Gelegenheit, künftige Täter schon vor Ausführung des Verbrechens festzunehmen. Nachdem in der US-Hauptstadt kein Mord mehr passiert, sollen die US-Amerikaner schon bald darüber entscheiden, ob das Pre-Crime-System landesweit eingeführt wird.

An der Spitze der Washingtoner Pre-Crime-Einheit steht John Anderton (Tom Cruise), ein bewährter Polizist. Ein Abgesandter des Justizministeriums soll die Spezialeinheit einer Überprüfung unterziehen und sie unter engere Kontrolle bringen. Anderton widersetzt sich den Maßnahmen – und findet sich bald selbst als unerwartetes Opfer des Apparats wider, den er bisher befehligt hat. Er wird selbst eines zukünftigen Mordes beschuldigt.

Spielberg inszeniert dies souverän und technisch brillant als Mischung aus Zukunftsfantasie, Thriller und philosophischer Reflexion. Der Film ist vieles in einem und keines ganz: deterministische Gesellschaftsvision, individuelles Schuld-und-Sühne-Drama und effektvolle Fluchtgeschichte.

Im Anschluss an „Minority Report“ widmet Arte Tom Cruise eine informative Dokumentation (23.35 – 23.30), in der es neben seinen großen Erfolgen auch um sein Engagement für die Scientology-Sekte geht. Die biografische Annäherung stammt von Regis Brochier und verbindet die Karriere des weltberühmten Stars mit ausführlichen Blicken in Cruises Privatleben.

Auch das Werk des Science-Fiction-Schriftstellers Philip K. Dick wird in der Doku (23.30 – 00.15 Uhr) vor dem Hintergrund einer schwierigen Biografie durchleuchtet. Der außergewöhnlich erfolgreiche Autor, von dem viele Romane und Kurzgeschichten verfilmt wurden und der sich wie weniger andere mit dystopischen Überwachungs- und Technologievisionen beschäftigte, war ein von Ängsten geplagter Mensch. Nach Ansicht seines Biografen soll er einen Großteil seines Lebens damit verbracht haben, über das „düstere Gefühl“ zu schreiben, „dass alle unsere Gewissheiten auf Sand gebaut sind“.

– 3.12., 20.15-22.35, Minority Report

– 3.12., 22.35-23.30, Tom Cruise: Mann mit zwei Missionen

– 3.12., 23.30-00.25, Philip K. Dick und wie er die Welt sah