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Documenta: Neuer Beirat soll Kasseler Weltkunstausstellung beraten

Neustart mit externer Expertise: Die documenta beruft ein neues Beratergremium aus Kunst, Wissenschaft und Philosophie. Seine Arbeit wird die Vorbereitung der nächsten Ausstellung beeinflussen.

Die documenta in Kassel hat einen neuen Wissenschaftlichen Beirat. Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller (Grüne), der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der documenta gGmbH ist, sprach von einer “bedeutenden Weiterentwicklung” der Weltkunstausstellung.

Bei den Mitgliedern handelt es sich um Tania Coen-Uzzielli (Direktorin Tel Aviv Museum of Art), Nicole Deitelhoff (Professorin der Goethe-Universität Frankfurt), Susanne Gaensheimer (Direktorin der Kunstsammlung NRW), Diane Lima (brasilianische Kuratorin und Wissenschaftlerin), Christoph Menke (deutscher Philosoph und Germanist) und Thomas Sparr (Autor und Literaturwissenschaftler).

Der Beirat berät den Angaben zufolge ab sofort den Aufsichtsrat und die Geschäftsführung der documenta auf fachlich-wissenschaftlicher Ebene. Seine Mitglieder sollen aktuelle gesellschaftliche und wissenschaftliche Debatten im Zusammenhang mit der documenta aufgreifen und Perspektiven aus Wissenschaft und Forschung einbringen. Die Mitglieder werden für fünf Jahre benannt.

Die zurückliegende documenta war wegen antisemitischer Darstellungen und wegen des Umgangs der Kuratoren damit stark kritisiert worden. Die 15. Ausgabe der alle fünf Jahre stattfindenden Kunstschau wurde vom indonesischen Künstlerkollektiv Ruangrupa kuratiert und dauerte vom 18. Juni bis 25. September 2022.

Für einen Skandal sorgte damals die Präsentation des Banners “People’s Justice” des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi mit antisemitischen Darstellungen. Die nächste documenta-Austellung 2027 wird von der Kunsthistorikerin Naomi Beckwith kuratiert.