„Documenta fifteen“ erreicht schwarze Null

Die Weltkunstausstellung im vergangenen Jahr ist von einem Antisemitismusskandal überschattet worden. Ihr Budget hat sie aber eingehalten.

Das Gemälde "People's Justice" sorgte für einen Skandal
Das Gemälde "People's Justice" sorgte für einen Skandalepdbild / Andreas Fischer

Die von einem Antisemitismusskandal überschattete „Documenta fifteen“ im vergangenen Jahr hat ihr Budget eingehalten. Die „Documenta und Museum Friedericianum gGmbH“ habe den Jahresabschluss „mit einer schwarzen Null vorgelegt“, teilte die Gesellschaft in Kassel mit. Die Weltkunstausstellung vom 18. Juni bis 25. September 2022 in Kassel sei im Rahmen ihres Budgets von 42,2 Millionen Euro geblieben.

Die Vorgängerausstellung „Documenta 14“ im Jahr 2017 hatte ein Defizit von 5,4 Millionen Euro gemacht. Die Gesellschafter, die Stadt Kassel und das Land Hessen, mussten damals durch eine Bürgschaft eine drohende Insolvenz abwenden.

Heftige Debatten

Die von der indonesischen Kuratorengruppe Ruangrupa künstlerisch geleitete „Documenta fifteen“ hatte durch das Ausstellen antisemitischer Motive und den Umgang der Leitung damit zu heftigen Debatten geführt. Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Hessen (RIAS Hessen) hat 38 antisemitische Vorfälle auf der Ausstellung und in diesem Zusammenhang abseits des Geländes dokumentiert. Nach Strafanzeigen lehnte die Staatsanwaltschaft Kassel aber die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen Künstler, Kuratoren, die Leitung der „Documenta fifteen“ sowie gegen politisch Verantwortliche ab.

In Reaktion auf die Antisemitismusfälle durchlaufe die Documenta noch bis Ende des Jahres eine Organisationsentwicklung, sagte der amtierende Geschäftsführer Andreas Hoffmann. Daneben bewege sich die Gesellschaft „mit großen Schritten auf die Eröffnung der Vorbereitungsphase der Documenta 16 zu“. Zur Jahreswende werde die künstlerische Leitung der Documenta im Jahr 2027 bekanntgegeben.