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Dobrindt: “Wir wollen diese Kreuze aufhängen”

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) plädiert ungeachtet des Kruzifix-Urteils des Bayerischen Verwaltungsgerichts (BayVGH) dafür, in bayerischen Schulen christliche Kreuze nicht abzuhängen. „Allen denjenigen, die sagen, man soll die Kreuze abhängen, denen sagen wir: Wir wollen diese Kreuze aufhängen“, sagte Dobrindt laut einer vorab verbreiteten Mitteilung am Freitagnachmittag dem Fernsehsender WELT TV in Berlin.

Der Minister sagte, dass er das Urteil noch nicht gelesen habe. Er riet aber zu einem pragmatischen Umgang damit, dass das Gericht das Kreuz im Eingangsbereich eines staatlichen Gymnasiums verboten hatte: „Dann hängt das halt über einen anderen Eingang.“ Dann könnten sich Gerichte erneut damit befassen.

Es gehe „schlichtweg um das Grundverständnis unseres Zusammenlebens“, sagte Dobrindt. „Das Kreuz drückt mehr aus als den christlichen Glauben“, so der Minister: „Es drückt eine Wertehaltung dieser Gesellschaft aus, wie sie zusammenlebt, wie sie miteinander umgeht.“ Wenn von Toleranz gesprochen werde, „dann muss ich sagen: Die Grundlage der Toleranz ist der christliche Glaube. Das könnte man ja auch mal mit einem Kreuz zur Darstellung bringen.“

Der BayVGH hatte in einem am Mittwoch bekannt gewordenen Urteil entschieden, dass ein Kruzifix im Eingangsbereich eines staatlichen Gymnasiums die Glaubensfreiheit von Schülern verletze. Zwei Schülerinnen hatten beantragt, dass während ihrer Schulzeit das Kreuz entfernt werde. Die Schule wäre verpflichtet gewesen, das Kruzifix zu entfernen, urteilte das Gericht (Az. 7 BV 21.336). (2285/11.07.2025)